Sommerschule beim Europäischen Forum Alpbach

8. April 2017, 21:58

Wie finanziert man eine Gesundheits- und Sozialreform? Und das binnen 5 Jahren? Wer bekommt welche Leistungen? Wer muss wofür bezahlen? So lautet ein Fall-Beispiel, das in der "Sommerschule"am Rande des Europäischen Forum Alpbach diskutiert wird.

Ein anderes Beispiel widmet sich einem Stadtviertel mit hoher Arbeitslosigkeit und einer eher schlecht ausgebildeten und multikulturellen Bevölkerung: wie können hier die kleinräumigen Gesundheitsdienste (etwa ein Gemeindezentrum oder mobile Pflege) verbessert werden, kann man Jugendkriminalität und Gewalt in der Schule lösen und die Lebensqualität insgesamt heben, fragt etwa Viktoria Stein vom Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien; sie leitet die Sommerschule.

Das europäische Forum Alpbach will v.a. Menschen aus Ost- und Südosteuropa ansprechen - die diesjährige Sommerschule zum Thema "Gesundheits- und Sozialsysteme im Wandel" besuchen 22 Ausgewählte aus Ländern wie Usbekistan, Russland, Ukraine, Serbien, Litauen; aber auch aus Österreich, Deutschland und Belgien. Es sind Ärztinnen, Sozialarbeiter, Gesundheitswissenschafterinnen, Studierende, Vertreter von Ministerien und Versicherungen. Sie sollen hier Erfahrungen austauschen und Lösungsansätze erarbeiten. Und durch den Mix an unterschiedlichem Background – von Studium bis Beruf – auch erkennen, dass Gesundheit- und Sozialsysteme nicht getrennt gedacht werden können, dass eine älter werdende Durchschnittsbevölkerung und vermehrte chronische Krankheiten neuer Konzepte bedürfen, so die Leiterin der Sommerschule.

Gesundheits- und Sozialsysteme im Wandel – eine überregionale, eine europaweite und eine europäische Herausforderung; ein Thema wie gemacht für eine multinationale Denkwerkstatt als die sich das Europäische Forum Alpbach sieht.