Ackerl: "Gab keine parteiinterne Absprache"
Kritik an Häupls Wehrpflicht-Vorstoß
Oberösterreichs SPÖ-Chef Josef Ackerl übt heftige Kritik an seinem Wiener Parteikollegen Bürgermeister Michael Häupl. Der Wiener Bürgermeister habe mit seiner Absage an die Wehrpflicht wenige Tage vor der Wiener Wahl im Vorjahr der Partei und der Sache keinen guten Dienst erwiesen, sagt Ackerl.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 19.8.2011
Florian Katzinger
Wehrpflichtdebatte im Wahlkampf "großer Fehler"
Kurz vor der Wiener Wahl versuchte Wiens SPÖ-Chef Michael Häupl den drohenden Verlust der Alleinregierung mit einem Wahlzuckerl an die Jungwähler abzuwenden: Über die Kronenzeitung tritt er eine Diskussion über die Abschaffung der Wehrpflicht los. Doch abgesprochen war das mit der Bundespartei nicht. Ein "großer Fehler", sagt Oberösterreichs SPÖ Chef Josef Ackerl.
"Häupl nicht für Heer zuständig"
"Wenn man so etwas macht, dann muss man solchen Angelegenheiten, in denen man nicht zuständig ist, anders vorgehen", so der oberösterreichische Parteichef. Häupl sei als Landeshauptmann in keinster Weise zuständig für das Heer, so die Kritik Ackerls. "Wenn Häupl so eine Initiative setzen will, dann hätte er sich zunächst intern mit der Partei absprechen müssen."
Ackerl dennoch für Abschaffung
Häupl habe der Sache mehr geschadet als genutzt und vor allem seinen Parteikollegen, Verteidigungsminister Norbert Darabos, in keinem guten Licht dastehen lassen.
Eines stellt Ackerl bei aller Kritik an Häupl aber auch klar: Die Wehrpflicht gehört abegschafft und der Zivildienst attraktiver gestaltet werden. Der angesprochene Michael Häupl kann oder will heute zu den Angriffen nicht Stellung nehmen. Aus dem Wiener Rathaus heißt es, dass er noch im Urlaub sei, es aber ein Gespräch zwischen Häupl und Ackerl geben werde.
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