Familien der Opfer besuchen Ort des Schreckens
Norwegen: Breivik bleibt in Isolationshaft
Der Haftrichter hat die Isolationshaft für den Attentäter von Norwegen, Anders Behring Breivik, verlängert. Vier Wochen nach dem blutigen Attentat auf der Insel Utöya kehren die Angehörigen der jugendlichen Todesopfer auf die Insel zurück, um der Toten zu gedenken.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 19.8.2011
Barbara Ladinser
Breivik: "Haft ist sadistische Foltermethode"
Der geständige Attentäter von Norwegen muss vier weitere Wochen in Isolationshaft bleiben. Ein Gericht in der Hauptstadt Oslo entschied am Freitag, dass der 32-jährige Anders Behring Breivik noch bis zum 19. September in Isolationshaft bleiben muss.
Richter Hugo Abelseth begründete dies mit der Gefahr, dass über eine Kommunikation Behring Breiviks mit der Außenwelt Beweise verschwinden könnten. Der Angeklagte hatte ein Ende der Isolationshaft beantragt. Bei der Anhörung am Freitag sagte er, die völlige Abschottung sei eine "sadistische Foltermethode"
Angehörige: Mit Fähre zum Tatort
Am Freitag besuchten Angehörige der Opfer von Utöya die Insel, um sich ein Bild vom Ort des Massakers zu machen, an dem der der rechtsradikale Attentäter Anders Behring Breivik am 22. Juli 69 Menschen getötet hatte. Von den 69 direkt betroffenen Familien wollten 50 den Ort des Massakers besuchen.
Die Trauernden wurden auf einer Fähre und mit einem Militärschiff auf die Insel gebracht. Mediziner, Polizisten und freiwillige Helfer vom Roten Kreuz standen den Familien zur Seite. Polizisten sollten erklären und zeigen, wo auf der Insel die Toten gefunden wurden.
Inselbesuch soll bei Trauerarbeit helfen
Der Besuch soll den Familien helfen, den Verlust besser zu verarbeiten. "Ich glaube, dass der Besuch (den Trauernden) viel bedeutet. Sie können sehen, wo ihre Angehörigen ihre letzten Tage verbracht haben und wo sie gefunden wurden", sagte Gesundheitsministerin Anne-Grete Ström-Erichsen dem Fernsehsender NRK.