Spitäler und Pensionen

IHS-Chef drängt auf Reformen

Die aktuellen Reformen der Bundesregierung reichen nicht aus, sagt der Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), Bernhard Felderer, und verweist auf eine Studie, die die Entwicklung Österreich in den nächsten zehn Jahren einschätzt. Felderer drängt vor allem auf Reformen bei Spitälern und Pensionen.

Mittagsjournal, 23.08.2011

Der Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), Bernhard Felderer, im Gespräch mit Paul Schiefer

Schulden bleiben zu hoch

Die Staatsschuldenquote sinke in der IHS-Studie nach zehn Jahren nur auf 65 Prozent, bleibe also noch deutlich über den 60 Prozent, die im Stabilitätspakt gefordert werden. Das werde wegen der kritischen Haltung der Ratingagenturen immer wichtiger. "Wir wissen nicht, wann die nächste Krise kommt, und wenn eine Krise kommt, werden wir viel Geld brauchen, das ist sicher."

Dringende Spitalsreform

Vor allem im Gesundheitssystem sieht Felderer Handlungsbedarf, und zwar im Spitalswesen: In Europa geben Österreich für Spitäler pro Kopf am meisten aus. "Wir waren lange im Mittelfeld und haben uns in den letzten zehn bis 15 Jahren an die Spitze bewegt." Die aktuelle Vorgangsweise sei falsch, so Felderer: Die Spitalsreform finde derzeit "sehr zaghaft und langsam" in jedem Bundesland getrennt statt, obwohl bereits bundesweit Schwerpunktkrankenhäuser festgelegt worden seien. Das sei aber wieder in Vergessenheit geraten.

Später in Pension

Eine weitere drängende Aufgabe ist laut Felderer das Pensionssystem: Das Lebensarbeitsalter müsse erhöht werden, worin sich ohnehin alle Parteien einig seien.

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IHS