"The Ides of March" am Lido

Clooney-Film eröffnete Biennale

Schauspieler und Regisseur George Clooney gilt schon als Stammgast bei den Filmfestspielen von Venedig. Sein neuer Film "The Ides of March" ("Die Iden des März") hat das Festival am Mittwoch, 31. August 2011 eröffnet. Regisseur Clooney, der selbst auch eine Nebenrolle in seinem Film übernommen hat, hat es sich nicht nehmen lassen, den Film persönlich am Lido vorzustellen.

Kultur aktuell, 01.09.2011

Loyalität, Sex und Verrat

In dem Politthriller "Die Iden des März" geht es um Macht, Loyalität, Sex und Verrat. In den kommenden elf Tagen konkurrieren mehr als 20 Filme um die begehrten Goldenen Löwen, die bei der 68. Ausgabe des als "Mostra" bekannten Festivals vergeben werden.

Zu der weltweiten Premiere seines Films in Venedig kam Clooney nach der Trennung von seiner italienischen Freundin Elisabetta Canalis alleine. Hunderte Fans warteten am Roten Teppich auf den US-Star, der fleißig Autogramme gab und Hände schüttelte. Bei der Pressekonferenz am Morgen hatte Clooney auf die Frage, ob sich der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, seinen Film ansehen sollte, gesagt: "Ich möchte DSK keinerlei Rat geben, in welchem Bereich auch immer." Jedes Land habe seine Sex-Skandale, das sei offenbar "etwas sehr Universelles".

Obama-Euphorie verflogen

Clooney, der in dem Film einen US-Gouverneur und Präsidentschaftsbewerber spielt, hat nach eigenen Angaben keine Ambitionen, ins Weiße Haus einzuziehen. Dort gebe es mit US-Präsident Barack Obama schon "einen Typen, der viel schöner ist als ich und mehr Mitgefühl mitbringt als irgendeiner", sagte Clooney. Allerdings sei die Euphorie nach Obamas Wahl 2008 mittlerweile verflogen.

Als Schauspieler und Regisseur habe er "einen supernetten Job, und ich kann mein Leben mit bezaubernden Menschen verbringen", sagte Clooney. Damit meinte er wohl die Schauspielerriege seines neuen Films, die er fast vollständig zu der Pressekonferenz mitbrachte. Neben ihm nahmen Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Marisa Tomei, Jeffrey Wright und Evan Rachel Wood Platz. Nur der kanadische Shooting-Star Ryan Gosling fehlte.

Waltz in Polanski-Film

Clooney konkurriert bei dem elftägigen internationalen Filmfest in Venedig mit mehr als 20 Regisseuren um den Goldenen Löwen. Zu seinen Konkurrenten zählt der französisch-polnische Filmemacher Roman Polanski, der das Bühnenstück "Der Gott des Gemetzels" der französischen Autorin Yasmina Reza mit gleich drei Oscar-Preisträgern verfilmte. In der deutsch-französisch-polnischen Ko-Produktion spielen der Österreicher Christoph Waltz, die britische Schauspielerin Kate Winslet und US-Star Jodie Foster.

Der kanadische Starregisseur David Cronenberg tritt mit dem teils in Deutschland gedrehten Film "Eine gefährliche Methode" über Sigmund Freud im Wettbewerb an. Den Vorsitz der Jury bei der "Mostra" hat in diesem Jahr "Black Swan"-Regisseur Darren Aronofsky.

Text: APA, Audio: ORF