Ich gehe mit Ö1 schlafen und wache mit Ö1 auf

Fritz Holzdorfer, ehemaliger Prater-Schausteller

Ö1 hat mir schon immer gefallen. Wie lange ich schon Club-Mitglied bin, weiß ich nicht, jedenfalls schon sehr lange. Die erste Sendung, die ich in Erinnerung habe, war allerdings eine unangenehme. Da wurde nur über das Schlechte im Prater gesprochen. Ich hätte das nicht gebracht! Das tut dem Prater nicht gut.

Ich pick' mir heraus, was mich interessiert, alles, wo ich irgendwie eine Verbindung dazu habe. Die Nachrichten wird ja jeder gern hören. Wenn ich da bin und es zehn vor zwölf ist, bleib ich sitzen und warte, bis sie kommen. Wenn ich nicht da bin, höre ich sie eben nicht. Auch Neue Musik interessiert mich. Ich muss doch wissen, was es Neues gibt. Opern höre ich mir natürlich auch gern an. Aber eher die lockeren, zum Beispiel von Verdi. Ich mag auch Wagner-Opern, aber die muss man verstehen können, und da müsste ich jemanden haben, mit dem ich darüber sprechen kann - und da hab ich fast niemanden.

Besonders gern mag ich die Reiseberichte. Wenn sie erzählen, was sie selbst in fremden Ländern erlebt haben. Wichtig ist mir dabei, dass es Erlebnisse aus erster Hand sind. Ich höre mir auch die medizinischen Sendungen an. Da warten sie auf Anrufe, aber da hab ich Hemmungen. Meistens rufen Frauen an, dann freue ich mich immer, was für gescheite Frauen wir haben und wie die schön sprechen.

Ich streiche mir im "gehört" alles an, was ich hören will. Natürlich kann ich mir nicht alles anhören, was ich mir anstreiche, sonst müsste ich ja nur mehr vor dem Apparat sitzen. Mein Bett ist der Ort, wo ich am häufigsten Ö1 höre. Meistens vergesse ich das Radio am Abend abzudrehen, dann wecken mich in der Früh die Nachrichten.

"gehört" ist ein interessantes Heft. Man zieht durch das kulturelle Leben unserer Zeit immer ein Stückchen weiter, das ist mir so viel wert. Spezialisierte Magazine gibt es ja viele, aber diese Zeitschrift bietet einen breiten Fächer. Und so genau, wie es in manchen Zeitungen steht, will ich es ja auch wieder nicht wissen.

service

gehört.gesehen - Lukas Beck fotografiert Ö1 Hörerinnen und Hörer

Lukas Beck