Gehälter sollen angeglichen werden
Katzian: Lohnrunde für Frauen
Der Vorschlag von Wolfgang Katzian von der Gewerkschaft der Privatangestellten, eigene Kollektivvertragsrunden für Frauen einzuführen, bekommt heute weitere Unterstützung aus den Reihen der Gewerkschaft. ÖGB-Frauen-Chefin Brigitte Ruprecht und ÖGB-Präsident Erich Foglar stimmen grundsätzlich zu.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.9.2011
Peter Daser
"Dreimal in zehn Jahren"
Katzian bekräftigte heute seine Forderung nach eigenen Kollektivvertragsrunden für Frauen. Er wolle bei den Sozialpartnern eine Diskussion über zusätzliche Lohnerhöhungen für Frauen anstoßen.
Katzian überlegt,"ob man nicht neben den normalen Lohnrunden .. in zehn Jahren dreimal eine Extraschleife zieht."
ÖGB-Frauen-Chefin: "Grandios"
Brigitte Ruprecht ist die Frauenvorsitzende im ÖGB. Gerade erst hat sie eine Broschüre mit Tipps für Frauen herausgegeben, um bei Einkommensverhandlungen nicht benachteiligt zu werden. Ruprecht nannte den Vorschlag Wolfgang für Sonder-Kollektivertragsrunden für Frauen heute wörtlich "grandios". Eigene Lohnerhöhungen für Frauen könnten dazu beitragen, den in Österreich besonders hohen Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern zu verkleinern.
25 Prozent Gehaltsunterschied
"Wir haben nach wie vor 25 Prozent (Gehaltsunterschied, Anm.) bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung zwischen Frauen und Männern, und alles, was dazu beiträgt, die Einkommensunterschiede zu verringern, ist dringend notwendig", erinnert Ruprecht.
Foglar "dafür"
Wobei es nicht um jene Beschäftigungsverhältnisse gehen soll, wo Frauen und Männer schon jetzt tatsächlich gleich viel verdienen. ÖGB-Chef Foglar gibt sich heute etwas zurückhaltender, was eigene, zusätzliche KV-Runden für Frauen betrifft. Er sagt aber zum Vorschlag von Katzian: "Ich bin dafür, dass man bei Lohnrunden grundsätzlich die Frauen stärker in Betracht zieht."
Denn beim Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen sei Österreich beinahe Schlusslicht in der EU, so der Gewerkschaftschef.
"Schleunigst debattieren"
Unterstützung bekommt die Gewerkschaft auch von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek.
"Wir sollten das jetzt schleunigst debattieren. Die Wirtschaft sollte nicht, wie so oft, sagen: 'Das geht alles nicht', sondern mit uns in konstruktive Gespräche eintreten", sagte die Ministerin.