Wiener Erklärung zu sozialen Innovationen

8. April 2017, 21:58

Josef Hochgerner nennt das eine soziale Innovation. Seit über 20 Jahren leitet er das Zentrum für Soziale Innovation in Wien.


Seit rund zwei Jahren ist das Thema "Soziale Innovation" in der Politik sehr beliebt. Krisenzeiten sind gute Zeiten für Innovationen, sagt Josef Hochgerner. Bei der Tagung in Wien haben sich nun 350 Experten aus aller Welt getroffen, um die wichtigsten Bereiche sozialer Innovation für die Zukunft zu ermitteln. Herausgekommen ist eine "Wiener Erklärung".

Wie schaffen soziale Innovationen Werte?

Ein Beispiel in der Erklärung betrifft die Frage, wie soziale Innovation Werte schaffen. "Bei der klassischen Form der Betrachtung von Innovation ist das immer ein ökonomischer Wert. Es wird gemessen wie viel mehr Umsatz, wie viel mehr Beschäftigung, wie viel mehr Profit, wie viel mehr Wertsteigerung einer Firma dadurch passiert. Bei Sozialen Innovationen ist das nicht ganz so einfach", sagt Josef Hochgerner.

"Soziale Innovationen können zwar auch einen ökonomischen Wert produzieren, aber das ist nicht ihr erstes Ziel, sondern das ist das Ziel soziale Werte zu schaffen: bessere Beziehungen zwischen Menschen zu bewirken oder auch in Firmen, beispielsweise Konflikten zwischen Angehörigen verschiedener Nationalitäten zu lösen. Das heißt, wir haben hier thematisiert, wie kann man soziale Innovation messen", sagt Hochgerner.

Forschungsziele für die Zukunft

Fragen wie diese wurden nun in der "Wiener Deklaration über die wichtigsten sozialen Innovationen" gebündelt und sollen in Zukunft erforscht werden. Eine überarbeitete Version des Dokuments soll am 11. November 2011 bei einer Veranstaltung in London Moara Gejgn Quinn, der EU-Kommissarin für Forschung, Technologie und Innovation überreicht werden.