Zehntausende Menschen demonstrierten

Lehrerstreik gegen Sarkozys Sparpolitik

Frankreichs Lehrer haben gegen die massiven Stellenkürzungen im Bildungswesen demonstriert: seit 2007 wurden rund 60.000 Stellen gestrichen. Im kommenden Jahr sollen es noch einmal 14.000 sein. Laut Gewerkschaft haben 50% der Lehrer gestreikt, laut Regierung knappe 30%.

Abendjournal, 27.09.2011

Privatschulen streiken auch mit

Lehrer und Schüler ziehen heute in ganz Frankreich gemeinsam auf die Straße. Am Vormittag etwa in Rennes, Nantes oder Toulouse, am Nachmittag in Paris. Ihr Unmut richtet sich gegen die massiven Stellenkürzungen. Davon sind auch Privatschulen betroffen, die sich ungewöhnlicher Weise diesmal an dem Streik beteiligen: "Auch in den Privatschulen beginnt das jetzt, dass wir die überlasteten Klasen haben, sagt eine Lehrerin. Wenn man 30 Schüler hat, kann man nicht mehr individuell betreuen."

Bis 40 Schüler pro Klasse

In öffentlichen Schulen gebe es mitunter Klassen mit bis zu 40 Schülern heißt es. Teilweise müssten Stunden gestrichen werden, weil das Personal fehle. Was selbst die Schüler allmählich merkwürdig finden. "Letztes Jahr hatten wir einfach 3 Monate kein spanisch, erzählt Xavier, weil unsere Lehrerin Schwanger war."

Sarkozy spricht vor Arbeitern

Präsident Sarkozy spricht unterdessen vor Arbeitern im Energie-Sektor - seine Reaktion auf die Demos: "Meine Pflicht, als Staatspräsident, sagt Sarkozy, ist es an die Arbeiter, Angestellten und Selbstständigen zu denken, die im Wettbewerb stehen und die Hilfe des Staates eher brauchen,als an jene, die zwar schwer arbeiten aber in einem geschützten Rahmen sind."
Denn Unmut der Demonstranten schwächt das nicht gerad ab.