Experte: Strafen billiger
Datensicherheit oft zu aufwändig
Oft sind es finanzielle Gründe, warum manche Behörden und Firmen ihre Daten nicht ausreichend schützen, sagt der Informatiker und Sicherheitsexperte Christian Platzer von der Technischen Universität Wien. Denn Verwaltungsstrafen sind oft billiger als umfassende Sicherheitsvorkehrungen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 29.08.2011
Christian Platzer von der TU Wien im Gespräch mit Andrea Maiwald
Frage der Einstellung
Platzer gibt im Ö1-Gespräch auch zu bedenken, dass es ungleich schwieriger sei, ein System perfekt abzusichern als darin einzubrechen. Und anders als etwa Banken hätten kleine Firmen nicht die Ressourcen, umfassende und professionelle Sicherheitstests durchzuführen. Grundsätzlich müsste die Einstellung der Institutionen zur Sicherheit verbessert werden, so Platzer. Damit eine einzelne Stelle zu beauftragen, wäre wegen der breit verteilten Zugangspunkte zu aufwändig. Außerdem werde es trotz bester Sicherheitsmaßnahmen immer Attacken geben, solange ein System in irgendeiner Form von der Außenwelt zugänglich ist.
Keine Panik!
Dennoch beruhigt der Experte die privaten Konsumenten. Man könne den gängigen Technologien vertrauen und darauf, dass man im Fall des Falles von der dahinter stehenden Firma entschädigt wird. Aktionen wie die von Anonymous würden jedenfalls der Wissenschaft kaum helfen. Denn entweder erfahre man nicht, wie die Hacker an die Daten gelangt sind. Oder es sei offensichtlich, und dann sei es klar, wie man das System besser absichern könnte.