Ö1 Siegerin komponierte Klavier-Trio

Yukiko Watanabe, Komponistin

Die Jury unter Vorsitz von Doyen Friedrich Cerha wählte sie 2011 zur ersten Siegerin des Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises, den die OeNB unterstützt: Yukiko Watanabe, Studentin der Kunst-Uni Graz. Die junge Japanerin, die von der "Universal Edition" verlegt wird, hat bereits ihr Ö1 Sieger-Werk fertiggestellt. Im Herbst 2012 ist sie beim "ORF musikprotokoll" vertreten.

Kompositionen von Yukiko Watanabe

Ausschnitte aus: "Loch" für Violoncello (2010), "Poppit Pop-it" (2010), "Kontraktion" (2011).

"Es war für mich wie ein Traum, als ich es erfuhr. Denn es gibt so viele gute Komponistinnen und Komponisten. Ich hatte großes Glück", drückt Yukiko Watanabe, erste Siegerin des neuen Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises, ihre große Freude aus.

Natürlich war es nicht nur Glück, sondern das Können Watanabes, dass die Jury unter Vorsitz von Doyen Friedrich Cerha für die junge Japanerin votierte.

Der neue Ö1 Preis stellt einen weiteren Meilenstein in der Ö1 Nachwuchsförderung dar: er ist mit 10.000 Euro dotiert, wird von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) unterstützt und wird seit 2011 jährlich vergeben.

Alltagsklänge, die Musik werden

"Ich interessiere mich für Alltags-Klänge. Normalerweise nehmen wir nicht bewusst wahr, was wir gerade hören. Wenn man sich aber auf einen Klang konzentriert, wird der Ton plötzlich zur Musik.

In meinem neuen Werk möchte ich 'wechselhafte Perspektiven' einsetzen", verrät Watanabe über ihre neue Komposition.

Klavier-Trio als Ö1 Sieger-Werk

Kürzlich hat Yukiko Watanabe ihr Ö1 Sieger-Werk fertiggestellt: es ist ein Klavier-Trio (Klavier, Violine, Violoncello).

Und das Besondere an diesem neuen Werk ist, dass es mit einer Geige und einem Violoncello aus der OeNB-Sammlung kostbarer alter Streichinstrumente uraufgeführt wird.

Uraufführung im Herbst 2012

Die Uraufführung des neuen Ö1 Musikwerks wird im Herbst 2012 stattfinden.

Neues Werk bei "Universal Edition"

Und die junge Komponistin profitiert von der neuen Kooperation zwischen Ö1 und dem renommierten Wiener Musikverlag "Universal Edition" (UE):

Ihr Klavier-Trio wurde bereits von der UE in das Verlagsprogramm aufgenommen und wird im Sommer 2012 erscheinen.

"Kontraktion" im Verein "Platypus"

Am 16. Juni 2012 wird Watanabes "Kontraktion" für Klaviertrio, ein Werk, das 2011 entstanden ist, im Echoraum des Wiener Vereins "Platypus" aufgeführt.

Uraufführung bei "ORF musikprotokoll"

Im Rahmen des steirischen "ORF musikprotokolls" wird ein Werk von Yukiko Watanabe – es ist ein Auftragswerk des Festivals – am 4. Oktober 2012 im Grazer "Next Liberty" uraufgeführt.

Aus einer Musiker-Familie

Yukiko Watanabe, Jahrgang 1983, wurde in Kanagawa in Japan geboren. Die junge Komponistin kommt aus einer Musiker-Familie: ihre Mutter ist Klavierlehrerin, ihre Schwester unterrichtet Musik.

"Als Kind begann ich Klavier zu lernen - es war wie ein Spielzeug für mich. Später spielte ich im Duett mit meiner Schwester. Diese Anfänge waren der Grund, warum ich Komponistin wurde."

Studium bei Beat Furrer

Watanabe studierte zunächst Komposition, Klavier und Kammermusik an der Toho Gakuen School of Music in Tokio.

Durch ein Stipendium der "Rohm Music Foundation" studiert sie seit 2008 an der Kunst-Universität Graz bei Beat Furrer Komposition.

"Ich bin sehr glücklich in Graz, weil wir so viele hervorragende Lehrerinnen und Lehrer haben. Und außerdem unterrichten hier auch Mitglieder des 'Klangforum Wien', was für uns Kompositionsstudierende sehr wichtig ist", erzählt Watanabe begeistert.

Knapp 30 Werke, darunter 2 Opern

Seit 2003 hat die junge Komponistin, die sich derzeit mit Klängen im Alltag beschäftigt, knapp 30 Werke verschiedener Gattungen geschaffen, darunter 2008 ihre erste Oper "Asagao", die sie im Stil des traditionellen japanischen No-Theaters, bei dem nicht gesungen, sondern gespielt bzw. getanzt wird, geschaffen.

"Das Werk, bei dem zwei No-Schauspielerinnen mitwirken, ist mit fünf Instrumenten besetzt. Ich hatte damals die Möglichkeit, mit einer der Schauspielerinnen zusammenzuarbeiten. Es war eine wunderbare Erfahrung für mich - und seither interessiere ich mich für neue Formen der Oper", berichtet Watanabe über ihr Opern-Debüt, das im Februar 2008 im Rahmen des "BankART1929"-Projekts in Yokohama stattfand.

Und vor kurzem hat sie ihre zweite Oper "Weiche Mondin", nach Italo Calvinos "La molle luna" fertiggestellt, die 2012 im Rahmen eines Kunst-Uni-Projekts unter Leitung von Beat Furrer in Graz uraufgeführt wird.

Aufführungen

Watanabes Werke wurden bisher unter anderem bei der "Tokyo Wonder Site", beim Takefu International Music Festival, bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt, beim Grazer "Hörfest", beim "steirischen herbst", sowie im Rahmen der Grazer "Impuls"-Akademie.

Heuer ist die erfolgreiche Komponistin Artist in Residence der "Tokyo Wonder Site".

"Loch" bei "ORF-musikprotokoll

Watanabes Cello-Stück "Loch" wurde 2010 beim "ORF-musikprotokoll im steirischen herbst" uraufgeführt.

Das Werk war im Oktober 2011 bei einem Konzert im Rahmen der Ausstellung "7 Luftblicke" in der Grazer Jakoministraße 32 zu hören.

Preise und Stipendien

In den letzten fünf Jahren hat Yukiko Watanabe unter anderem den 1. Preis der "Japan Music Exhibition" (2006), sowie den 2. Preis beim internationalen "Young Virtuosos"-Wettbewerb (2001) gewonnen.

2008 erhielt sie ein Stipendium der "Nomura Foundation", seit 2009 wird sie von der "Rohm Music Foundation" unterstützt.