Metaller sollen wieder an Verhandlungstisch

Mitterlehner kritisiert Streiks

Weil die Industrievertreter die Forderung der Metallergewerkschaft bisher nicht erfüllen, haben die Metaller in rund 200 Betrieben die Arbeit niedergelegt. Der zuständige Wirtschaftsminister, Reinhold Mitterlehner, will sich zwar inhaltlich nicht in den Konflikt einmischen, kritisiert aber die Streiks der Arbeitnehmer als verfrüht.

Morgenjournal, 15. 10. 2011

Standort Österreich sei gefährdet

"Die Streikmaßnahmen sind aus meiner Sicht zur falschen Zeit der falsche Schritt. Ich glaube, dass das Mittel Streik zu früh ergriffen worden ist, und dass man mit diesem Instrument sehr sorgsam umgehen sollte." Die Streiks gefährden laut Mitterlehner den Industrie-Standort Österreich: "Überall im Ausland bewerben wir Österreich und seinen Standort mit dem Aspekt sozialer Friede. Wenn das zu früh nach außen geht, gefährden wir damit möglicherweise gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, einen Standortvorteil."

Warnung vor Konjunkturabschwung

Mitterlehner kann die Forderungen der Gewerkschaft zwar verstehen, warnt aber vor einer zur großen Lohnerhöhung: „Ich möchte die Zahlen nicht bewerten, aber die Tendenz, dass 5,5 Prozent die Industrie gefährden, ist natürlich zutreffend. Wir haben jetzt eine recht gute Produktivität erreicht, sind an dritter Stelle in Europa, und müssen aufpassen, dass wir hier nicht hausgemachte Ursachen setzen und an Produktivität verlieren.“ Außerdem stehen die Zeichen auf Konjunkturabschwung, so der Wirtschaftsminister.

Vorerst keine Einmischung

Mitterlehner möchte sich in den Konflikt vorerst nicht aktiv einmischen: "Das würde das Problem nicht lösen." Er möchte, dass die Verhandlungspartner möglichst rasch an den Verhandlungstisch zurückkehren. Es soll so baldigst eine "beiderseits akzeptable Problemlösung" geben.

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