RZB-Generaldirektor Rothensteiner über die Folgen

Euro-Rettungspaket: Banken gefordert

Das Euro-Rettungspaket bedeutet auch für Österreichs Banken zusätzliche Herausforderungen. So müssen die drei größten, die Raiffeisenzentralbank, die Erste Group und die Volksbanken AG, ihr Eigenkapital auf 9 Prozent aufstocken. RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner sieht derzeit keine Gefahr einer Kreditklemme.

Mittagsjournal, 31.10.2011

RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner im Gespräch mit Barbara Krommer

Keine Gefahr einer Kreditklemme

Im Raiffeisen-Konzern ist nur das Institut Raiffeisen International von den neuen Eigenkapitalvorschriften betroffen, sagt Walter Rothensteiner. Er ist zuversichtlich, dass das Institut die vorgeschriebenen 9 Prozent aus eigener Kraft schaffen wird. Allerdings werde man noch einmal versuchen, über die Berechnungsmethode zu reden. Denn Gelder, die im Haus seien, werden nicht als Eigenkapital anerkannt, staatliches Kapital hingegen schon. "Der Unterschied macht fast eine Milliarde aus", sagt Rothensteiner. Die Gefahr einer Kreditklemme angesichts der Eigenkapitalvorschriften sieht er nicht. Denn die Raiffeisen International betreue in Österreich keine Privatkunden oder Klein-und Mittelbetriebe.

"Mir ist das Sparbuch heilig"

Der Schuldenschnitt für Griechenland betreffe die RZB nicht, weil die RZB und die Raiffeisenbanken keine griechischen Staatsanleihen halten, sagt Rothensteiner. Banken und Versicherungen sollen Griechenland die Hälfte der Schulden erlassen. Dass eu-weit immer mehr gespart wird, wertet Rothensteiner als gutes Zeichen. Das sei eine vernünftige Entwicklung, die zeige, dass die Menschen Vertrauen in ihre Hausbank hätten. Er selbst habe mehrere Sparbücher: "Mir ist das Sparbuch heilig."