RSO Wien spielt Uraufführung

"Gogol" im Theater an der Wien

Nikolai Wassiljewitsch Gogol, russischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, gefördert von Alexander Puschkin, steht im Mittelpunkt von Lera Auerbachs Oper "Gogol", die am Dienstag, 15. November 2011 im Theater an der Wien uraufgeführt wird. Es spielt das RSO Wien unter Vladimir Fedosejew.

Er war eine geheimnisvolle Gestalt: Klein, krumm gewachsen und dünn. Er hatte schlechte Haut und eine übermäßig lange, spitze Nase. Ein düsteres, kluges und krankes Innenleben. Im Alter von nur 42 starb er an den Folgen strengen religiösen Fastens und hinterließ viele Rätsel.

Komponistin Lera Auerbach wollte Gogols Leben auf keinen Fall biografisch aufarbeiten, sondern dem Innenleben des Dichters näher kommen, den Dämonen, der Besessenheit dieses Genies und dadurch vielleicht auch unserer Zeit.

Ein Alptraum jagt den nächsten

Lera Auerbach, die auch das Libretto geschrieben hat, konfrontiert Gogol nicht nur mit dem Tod, sondern auch mit den handelnden Personen seiner eigenen Werke - ein Alptraum jagt den nächsten, szenisch realisiert von Johannes Leiacker, der mehrfach als Bühnenbildner des Jahres ausgezeichnet worden war.

Dramaturgisch genialer Schachzug

Ein wahrer Alptraum dürfte für das gesamte Team auch die krankheitsbedingte Absage Bo Skovhus sechs Wochen vor der Uraufführung gewesen sein. Kein Mensch sonst hatte den Gogol musikalisch einstudiert und so musste die Partie auf Grund der kurzen Vorbereitungszeit zweigeteilt werden - was sich im Nachhinein als dramaturgisch genialer Schachzug erwiesen hat. Nun sind als Gogol Otto Katzameier und Martin Winkler zu erleben.

In weiteren Partien sind Natalia Ushakova, Stella Grigorian und Ladislav Elgr zu hören. Vladimir Fedosejew steht am Pult des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.

Service

Der ORF zeichnet die Uraufführung von Gogol auf und sendet sie am kommenden Samstag, den 19. November 2011, um 19:30 Uhr im Programm Österreich 1.

Theater an der Wien
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