Bank Austria nicht von Kündigungen betroffen

UniCredit: 10 Milliarden Euro Verlust

Die Gerüchte sind jetzt offiziell bestätigt worden: Die italienische Großbank UniCredit - der Mutterkonzern der Bank Austria - hat im dritten Quartal einen Rekordverlust von 10,6 Milliarden Euro eingefahren. Die UniCredit will jetzt 5.200 Stellen abbauen. Die Bank Austria ist davon allerdings nicht betroffen.

Abendjournal, 14.11.2011

Hanna Sommersacher

Ursache: Töchter in Kasachstan und Ukraine

Die Abschreibungen der Bank Austria haben zwei Gründe: Kasachstan und Ukraine. 650 Millionen Euro sind die Tochterbanken in diesen Ländern weniger wert. "Als wir diese Banken gekauft haben, hatten wir natürlich weitaus höhere Wachstumserwartungen. Das hat sich jetzt deutlich eingetrübt. Wir müssen davon ausgehen, dass uns in den nächsten drei bis fünf Jahren nur ein verhaltenes Wachstum ins Haus stehen wird", erklärt Bank Austria Chef Willibald Cernko.

Wertverlust durch griechische Anleihen

Außerdem musste die Bank Austria den Wert von griechischen Staatsanleihen reduzieren. Das habe weitere 300 Millionen Euro gekostet. Dass die Bank Austria schlecht auf die Krise vorbereitet gewesen sei, diesen Vorwurf will Cernko aber nicht gelten lassen. Immerhin habe man sich auf die Politik verlassen. Cernko: "Griechenland ist eine Euro-Beitrittsland. 2001 haben die Finanzminister ganz klar schriftlich festgehalten, dass derartige Anlagen als risikolos zu beurteilen sind."

Jahresergebnis knapp positiv

Und dennoch: Trotz Abschreibungen macht die Bank Austria einen Gewinn. Allerdings nur einen minimalen von viereinhalb Millionen Euro. Man komme auf ein "knapp positives Ergebnis zum Ende des dritten Quartals", so Cernko. Und: "Wir haben noch ein viertes Quartal vor uns und nehmen daher an, dass wir bis zum Jahresende ein positives Ergebnis abliefern werden."

Stellenabbau aber keine Kündigungen

Trotz Abschreibungen bleibt die Eigenkapitalquote der Bank Austria unangetastet und liegt weiter bei 9,4 Prozent. Damit würde die Bank Austria schon jetzt die höheren Anforderungen der Europäischen Bankenaufsicht erfüllen.

Die Devise heißt aber auch bei der Bank Austria künftig: Effizienzsteigerung, also sparen. Es soll Stellenabbau, aber keine Kündigungen geben. Rund 700 von 10.700 Stellen sollen in den nächsten vier Jahren nicht nachbesetzt werden.