Mord an Polizistin möglicherweise Beziehungstat

Neonazi-Mordserie: 12 weitere Verdächtige

In Deutschland wird weiterhin fieberhaft nach neuen Spuren im Fall der Neonazi-Mordserie gesucht. Gleichzeitig sucht man Fehlerquellen und lotet aus, welche Konsequenzen man aus der Pannenserie ziehen muss. Am Montag standen die zuständigen Sicherheitsbeamten dem Bundestags-Innenausschuss Rede und Antwort.

Abendjournal, 21.11.2011

Bosbach: "Fülle von Fehleinschätzungen"

Mehr als 4 Stunden haben die Befragungen vor dem Innenausschuss des Bundestages gedauert. Dessen Vorsitzender Wolfgang Bosbach ist schockiert über das Ausmaß der Ermittlungspannen: "Überall, wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht. Aber in einem einzigen Tatkomplex eine solche Fülle von Fehleinschätzungen von unbedingt notwendigen Handlungen, die unterblieben sind, ist mir in meiner politischen Arbeit noch nicht begegnet." Jeder Stein werde umgedreht, um jedes Detail der vergangenen 13 Jahre aufzudecken, so Bosbach.

10.000 Euro Entschädigung

Ein neues Detail wurde bekannt gegeben: nämlich, dass die im Jahr 2005 ermordete Polizistin einen der mutmaßlichen Täter gekannt haben könnte. Innenminister Hans-Peter Friedrich: "Da gab es einige Hinweise, die nicht mehr daran glauben lassen, dass es da Zufälle gibt, sondern dass es sich möglicherweise um eine Beziehungstat handelt; d.h. dass es vorher bereits irgendwelche Kontakte gab. Aber auch das lässt sich vorläufig noch nicht weiter konkretisieren." Viele Vermutungen, viele angebliche Spuren gibt es in dem Fall. Nun sollen weitere 12 Verdächtige im Visier der Ermittler sein.

Rund um die von der Regierung angedachten Entschädigungen für die Angehörigen der Mordopfer wurde die Summe von 10.000 Euro pro Opfer genannt.