Handelsgehälter: "Wenig Spielraum“

8. April 2017, 21:58

Kunden könnten es zu spüren bekommen

"Wir haben eine Marge, die ist im ganz niedrigen einstelligen Bereich, und es ist ganz wenig, was übrig bleibt, etwas mehr als ein Prozent von 100 Euro Umsatz und da wird man keine großen Sprünge machen können", sagt am Dienstag Rewe-Chef Frank Hensel. Die Gewerkschaft möchte zwischen drei und 3,5 Prozent mehr Lohn. Dass man das an die Kunden weitergeben könnte, schließt Hensel nicht aus. Er ist für eine Abgleichung der Inflation, hält aber fest, dass oft von unterschiedlichen Inflationsraten ausgegangen werde: "Es gibt die allgemeine Inflation, die viele Einflüsse hat. Wenn wir das sehen, was in unserem Sortiment an Inflation haben, an Preiserhöhung, dann ist das weitaus geringer, als das, was mit den 2,9 Prozent kolportiert wird. Wir haben eine Preissteigerung in unserem Sortiment, die etwas über einem Prozent liegt, wir können das sehr gut messen."

"Andere Situation als bei Metallern"

Nicht vergleichen könne man die Handel-Kollektivvertragsverhandlungen mit denen der Metaller. "Bei uns sind die Personalkosten in etwa die Hälfte unserer Gesamtkosten - im Unterschied zu den Metallern, wo sich das zwischen zehn und zwölf Prozent maximal bewegt. Das heißt, für uns ist natürlich der Faktor Lohn eine sehr bedeutende Kostensituation. Wenn wir das nicht selber erwirtschaften können, wenn wir nicht weitergeben können an die Kunden, dann wird das natürlich zwangsläufig auch zu Einsparungen führen müssen, weil wir eben keine Basis haben, wo wir irgendetwas hergeben können", so Hensel.