Neue Hinweise führen ins Rückenmark

Wie wirkt Paracetamol?

Über die Wirkungsweise des schmerzstillenden und fiebersenkenden Mittels Paracetamol wurde lange gerätselt. Jetzt hat ein schwedisches Forscherteam einen neuen Hinweis auf die Wirkungsform von Paracetamol gefunden. Die Spur führt ins Rückenmark.

Ein Eiweiß namens TRPA1, welches im Rückenmark vorkommt, fungiere als Schmerzsensor und spiele eine entscheidende Rolle bei der Wirkung des Schmerzmittels Paracetamol. Das haben die schwedischen Forscher bei einem Test mit Mäusen herausgefunden.

Den Tieren wurde das Schmerzmittel verabreicht. Fehlte ihnen der besagte Eiweiß-Sensor in ihrem Rückenmark, wirkte das Mittel bei ihnen nicht und sie zogen ihre Pfoten genauso schnell von einer heißen Platte zurück wie jene Mäuse, denen zuvor kein Schmerzmittel verabreicht worden war.

Tiere mit intaktem Schmerzsensor reagierten hingegen erst viel später auf den Hitzereiz. Die Erkenntnis, dass ein spezielles Eiweiß im Rückenmark für die schmerzsenkende Wirkung von Paracetamol verantwortlich ist, könnte ein bedeutender Hinweis für die Produktion neuer Schmerzmittel sein, sagen die Wissenschaftler.

Man könne nun gezielt nach anderen Wirkstoffen suchen, die ebenfalls auf dieses Eiweiß einwirken. Denn Paracetamol kann bei zu hoher Dosierung die Leber schädigen, deshalb werde bereits nach verträglicheren Alternativen gesucht.