Ratingagenturen

Bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Staaten.

Es gibt weit mehr als 100 Ratingagenturen. Bekannt sind vor allem drei: Standard & Poor’s, Moody’s, Fitch. Das hat einen speziellen Hintergrund: Im Juli 1975 hat die US-Börsenaufsicht festgelegt, dass diese Ratingagenturen die einzigen sein sollten, die die gesetzliche Verpflichtung der Unternehmen erfüllen dürfen, sich bewerten zu lassen, ehe sie für den amerikanischen Kapitalmarkt zugelassen werden.

Ratings als Ergebnis von Bonitätsprüfungen erfolgen im Auftrag und über Bezahlung eines Staates oder Unternehmens. Basis sind öffentlich zugängliche Informationen, aber auch interne. Welche Informationen und Fakten wie bewertet und gewichtet werden, ist Unternehmensgeheimnis der Ratingagentur. Die erste Entscheidung wird nach Genehmigung des Auftraggebers veröffentlicht. Über Rating-Updates, meist jährlich, entscheidet das Ratingunternehmen autonom.

An den Ratingagenturen gibt es vielfältige Kritik. Die EU hat Vorsachläge vorgelegt, um Transparenz, Kontrolle und Haftbarkeit zu verbessern – eine Alternative zu deren Bewertungen gibt es aber (noch) nicht.