Umfrage an Österreichischen Universitäten
Demokratiepolitisches Bewusstsein
Angesichts der Finanzkrise und Einschränkungen der Pressefreiheit in Ungarn und Italien werden verstärkt Stimmen laut, die vor autoritären gesellschaftlichen Entwicklungen warnen. Wie ausgeprägt ist das demokratiepolitische Bewusstsein von Studierenden?
8. April 2017, 21:58
Im Frühjahr 2011 wurden die Studierenden an den Hauptuniversitäten in Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz zu ihrem Geschichtsbild, sowie Einstellungen zu Zuwanderern, politischem Engagement und Regierungsmaßnahmen befragt.
Das Grundergebnis der Studie: Anders, als in der Zwischenkriegszeit sind die österreichischen Universitäten heute kein Hort von antidemokratischen und autoritären Entwicklungen mehr, sagt der Zeithistoriker und Gesamtleiter des Projekts, Oliver Rathkolb.
Differenzierte Sichtweise
Beim Umgang mit Minderheiten und Randgruppen differenzieren die Studierenden - Muslimen wird beispielsweise das Recht auf den Bau von Moscheen doppelt so häufig abgesprochen, wie Juden das Recht auf das Errichten von Synagogen. Und: Während man klar gegen generelle Streik- und Demonstrationsverbote ist, steht man der Videoüberwachung im öffentlichen Raum weniger kritisch gegenüber: Nur 15 Prozent der Studierenden sprechen sich deutlichen dagegen aus.
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- Soziologie