Sieger des "Friedrich Kuhlau"-Wettbewerbs

Ting-Wei Chen, Flöte

Begonnen hat er mit Klavier und Blockflöte: Ting-Wei Chen, gebürtiger Taiwanese, Jahrgang 1990, der an der Musik-Universität Wien bei Barbara Gisler-Hasse Konzertfach Flöte studiert. 2011 gewann der herausragende Musiker, der bereits vielfach ausgezeichnet wurde, den 1. Preis beim renommierten "Friedrich Kuhlau"-Flötenwettbewerb.

Ting-Wei Chen spielt Werke von C. P. E. Bach, M. Meyer-Olbersleben, D. Milhaud und R. Muczynski.

C. P. E. Bach: Sonate für Flöte und Klavier; Max Meyer-Olbersleben: Fantasie- Sonate, op. 17; D. Milhaud: Sonatine für Flöte und Klavier; R. Muczynski: Sonate für Flöte und Klavier op. 14 (Ausschnitte).

"Ich habe im Kindergarten meine ersten Lieder gelernt. Zuhause hatte ich damals ein kleines elektronisches Klavier und habe mit sechs die Melodien dann mit einem Finger nachgespielt. Meine Mutter, die das beobachtete, ermöglichte mir den ersten Musik-Unterricht.

Zunächst habe ich mit Blockflöte begonnen, dann kam Klavier dazu. In der Grundschule spielten viele ein zweites Instrument, daher wollte auch ich ein zweites Instrument lernen.

Mit zehn mussten wir ein Instrument als Hauptfach wählen, um ein Schulorchester zu gründen. Alle, die Blockflöte spielten, kamen nun zu den Bläsern.

Meine Mutter sah damals im TV die Berliner Philharmoniker mit ihrem Solo-Flötisten Emanuel Pahud – und war von seinem Spiel begeistert. Und so entschieden wir, dass die Flöte das richtige Instrument für mich wäre", berichtet Ting-Wei Chen, gebürtiger Taiwanese aus Taipei, Jahrgang 1990, über seine Anfänge.

Seit 2008 studiert er an der Musik-Universität in Wien Konzertfach Flöte bei Barbara Gisler-Hasse. Sein Masterstudium wird er bis 2015 abschließen.

Seit 2002 hatte Chen das Musikgymnasium der "National Taiwan Normal University" mit Hauptfach Querflöte bei Hsiao-Hsia Yen besucht.

Vorgeschlagen wurde der junge Flötist von Barbara Gisler-Hasse, der Leiterin des Leonard Bernstein Instituts für Blas- und Schlaginstrumente, aufgrund seines herausragenden Könnens und seiner jüngsten Erfolge.

Durch Empfehlung nach Wien

Nach Wien kam Ting-Wei Chen durch Empfehlung einer Professorin in Taiwan, die hier studiert hatte.

Affinität zu Klassik und Romantik

"Eine besondere Beziehung habe ich zu den Werken der Klassik und Romantik. Mozart zu spielen, ist immer ein wunderbares Erlebnis."

Konzert-Praxis seit 17

Seit 2007 konnte der junge Flötist Konzert-Praxis sammeln: bis 18 spielte Chen im "Taipei Philharmonic Youth Orchestra". Als Solist konzertierte er regelmäßig in Taipei und anderen Städten Taiwans.

2009 wirkte er bei einem Bach-Konzert in der St. Petra Kirche in Prag mit. 2010 war er als Solist des Mozart-Flötenkonzerts KV 313 mit dem Philharmonischen Orchester Rzeszów/Polen zu hören. In Wien war Chen mehrfach bei Konzerten im Bösendorfer Saal zu hören.

Sieger des "Kuhlau"-Wettbewerbs

Seit seinem zwölften Lebensjahr erhielt Ting-Wei Chen bereits zahlreiche 1. Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben:

Darunter bei Jugendwettbewerben in Taiwan, 2009 beim "Osaka Wettbewerb" in Österreich, 2010 beim 3. Internationalen Wettbewerb für japanische und bulgarische Musik sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation eines bulgarischen Werkes. Ebenfalls 2010 war er Sieger des "Josef Dichler Wettbewerbs" des "Wiener Musikseminars" sowie des "Allegro Vivo"-Festivals, bei dem er auch mit dem ORF-Preis ausgezeichnet wurde.

Auch 2011 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Ting-Wei Chen: im Rahmen der "Internationalen Sommerakademie PragWienBudapest" wurde er mit dem "Antonín Reicha Preis" ausgezeichnet. Und im November errang er mit dem Pianisten Yu-Tung Pan beim renommierten Internationalen Flöten-Wettbewerb "Friedrich Kuhlau" den 1. Preis in der Sparte Flöte und Klavier:

"Es gab insgesamt rund 100 Teilnehmer/innen, davon waren es etwa 30, die entweder Solo oder Solo und Klavier spielten. Für diesen Wettbewerb haben wir uns ein Jahr lang vorbereitet. Ich bin sehr dankbar, dass ich schon so lange mit meinem Pianisten zusammenarbeiten kann und wir nun diesen Erfolg hatten", freut sich der junge Flötist.

Begeisterter Kammermusiker

"Die Kammermusik ist mir sehr wichtig. Ich trete vor allem mit meinem Pianisten Yu-Tung Pan als Duo auf.

Wir versuchen aber, unsere Konzert-Tätigkeit mit weiteren Musikern als Trio oder Quartett zu erweitern. Mit einem Quintett spielen wir jetzt zum Beispiel die Kammersymphonie von Schönberg", berichtet Chen.

Engagement als Solo-Flötist

Derzeit arbeitet der junge Flötist, der auch ein Dirigier-Studium überlegt, an seinem Repertoire.

Wie lauten seine Zukunftswünsche? "Bei den Wiener Philharmonikern spielen zu dürfen, wäre mein Traum. Für die nächste Zukunft wäre es ideal, wenn ich eine Akademiestelle bei den Berliner Philharmonikern erhalten könnte. Und später als Solo-Flötist in einem ersten Orchester engagiert zu sein", so Ting-Wei Chen.