Europäische Kulturhauptstädte 2012

Guimaraes und Maribor

Tallinn und Turku hatten ihre Chance, Guimaraes und Maribor stehen in den Startlöchern. Welche nachhaltigen Vorteile und Effekte ziehen Städte aus dem Titel "Europäische Kulturhauptstadt"?

Kultur aktuell, 28.12.2011

Die Europäischen Kulturhauptstädte sollen die Vielfalt der europäischen Kulturen zeigen und einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Bürgerinnen und Bürger in Europa leisten. Das sind die vorrangigen Ziele, die die Europäische Union formuliert.

Ins Leben gerufen hat die Initiative die griechische Kulturministerin Melina Mercouri. Sie hatte schon Anfang der 1980er Jahre die Idee, jedes Jahr eine Europäische Kulturstadt zu wählen. 1985 war Athen die erste Kulturstadt, gefolgt von Florenz, Amsterdam und - damals noch - West-Berlin.

Festgelegt bis 2019

1999 wurde diese Initiative dann mit einem Beschluss des Europäischen Parlaments in eine EU-Aktion mit der Bezeichnung "Europäische Kulturhauptstadt" umgewandelt. In diesem Beschluss wurde auch schon die Reihenfolge der Länder bis zum Jahr 2019 festgelegt. Die Städte in den entsprechenden Ländern werden dann durch ein aufwendiges Auswahlverfahren ermittelt.

Die Jury achte zunehmend auf Aspekte der Nachhaltigkeit, sagt Kulturministerin Claudia Schmied, aber auch auf Möglichkeiten seitens der Infrastruktur. Eine solche 13-köpfige Jury hat entschieden, dass Maribor und Guimaraes die Europäischen Kulturhauptstädte 2012 sein werden.

Vielleicht wieder Österreich

Warum die einzelnen Städte so großes Interesse an dieser Aktion haben, bringt Kulturministerin Claudia Schmied auf den Punkt: "Zum Einen bringt es einen enormen Schub an Investitionen in Kunst und Kultur - und daraus sollte im Idealfall Imagewandel, gute Stimmung bis hin zu nachhaltigen Impulsen folgen -, aber auch handfeste ökonomische Ergebnisse." Die EU fördert jede Kulturhauptstadt mit 1,5 Millionen Euro, den Rest übernehmen die einzelnen Länder selbst.

Österreich war in den letzten Jahren zwei Mal mit Kulturhauptstädten vertreten: 2003 mit Graz und 2009 mit Linz. Bringt sich Österreich für ein drittes Mal in Position, Claudia Schmied? Österreich hoffe, bei der nächsten Tranche wieder vertreten zu sein, so Schmied.

Bis 2019 werden weiterhin zwei Europäische Kulturhauptstädte nominiert. Danach könnte es eine Reduzierung auf eine Stadt pro Jahr geben. Das wird zumindest derzeit in der Europäischen Kommission diskutiert.

Textfassung: Ruth Halle

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Europäische Kommission - Kulturhauptstadt Europas
Guimaraes 2012
Maribor 2012