Fast eine Erfolgsgeschichte

Zehn Jahre Euro

Der Euro war die logische Krönung des europäischen Binnenmarkts. Ein gemeinsamer Markt braucht eine gemeinsame Währung. Schon vor gut 40 Jahren haben Europäische Politiker von der gemeinsamen Währung geträumt, das Projekt ließ sich aber erst um die Jahrtausendwende verwirklichen.

Morgenjournal, 30.12.2011

Es begann mit ECU

Die Vorbereitungsphase war das Europäische Währungssystem, in dem Schwankungsbreiten für alle Währungen in der europäischen Gemeinschaft festgelegt wurden. Im Zuge dessen ist der Vorläufer des Euro entstanden, der ECU, das war aber nur eine Verrechnungseinheit. Der ECU wurde später in Euro umbenannt, entgegen dem Wunsch der Franzosen.

Maastricht-Kriterien

Damit der Euro als Währung funktionieren kann, mussten sich alle Länder die ihn einführen wollen, vorbereiten und die sogenannten Maastricht-Kriterien erfüllen. Inflation und Wechselkursschwankungen durften ein gewisses Ausmaß nicht überschreiten, und - heute besonders wichtig - die Schulden mussten kontrolliert werden. Die Gesamtverschuldung darf nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen, die Neuverschuldung pro Jahr, also das Budgetdefizit darf nicht höher als drei Prozent der Wirtschaftsleistung sein. Wie wir heute wissen, sind diese Auflagen nicht von allen eingehalten worden.

Drei bleiben draußen

1999 wurde der Euro als Buchwert Realität. Ab 1. Jänner 2002 hatten über 300 Millionen Bürger in 12 EU-Ländern den Euro endlich in der Geldbörse. Großbritannien, Schweden und Dänemark wollen den Euro bis heute nicht. Von den neuen EU-Ländern haben ihn schon Slowenien, Malta, Zypern, die Slowakei und Estland. Die Geldscheine wurden übrigens von einem Österreicher entworfen, Robert Kalina.