Hauptverband sieht darin "die Zukunft"
Pilotprojekt e-Medikation endet
Mehrere Monate wurde in Zusammenarbeit von Ärzten, Apotheken und Spitälern getestet, ob und wie allfällige verordnete Medikamente von Patienten aufeinander reagieren. So sollen Wechselwirkungen und gegenseitige Unverträglichkeiten vermieden werden. Mit Jahresende endet auch dieses Pilotprojekt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 31.12.2011
550 Mal Alarm
Beim Projekt e-medikation wurde in drei Regionen in Österreich die Medikamentenverschreibung für Patienten auf möglich Wechselwirkungen und gegenseitige Unverträglichkeiten überprüft. Volker Schörghofer, e-medikations-Verantwortlicher im Hauptverband der Sozialversicherungen, sagt, in Summe seien etwa 25.000 Medikamente von 7.600 Patienten überprüft worden. In 550 Fällen vom System seien schwere Wechselwirkungswarnungen aufgezeigt und durch eine Verordnung des Arztes behoben worden.
Ursprünglich wurde eine intensiver Teilnahme erwartet, wegen rechtlicher Probleme bei der Auftragsvergabe sind aber die Ärzte zeitweise ausgestiegen. Volker Schörghofer sieht den Grund aber auch im mangelnden Engagement der Apotheker. In Summe haben sechs Spitäler, 57 Apotheken und knapp 100 Ärzte an dem Pilotprojekt teilgenommen.
"Das ist die Zukunft"
Für Volker Schörghofer sind die erzielten und jetzt auszuwertenden Ergebnisse aber aussagekräftig. Erstmals habe man ein gemeinsames "Organisationsvehikel" geschaffen: "Das ist die Zukunft der EDV im Gesundheitswesen." Jene Ärzte, die intensiv mitgearbeitet haben, bescheinigten, dass das System gut und sinnvoll sei. Schörghofer geht davon aus, auch die anderen Ärzte davon überzeugen zu können.
Auch bei der Einführung der Ecard vor sechs Jahren habe es massive Bedenken und Widerstände gegeben, jetzt wolle niemand mehr das System hergeben, auch nicht die Ärzte, sagt Volker Schörghofer. Mittlerweile würden 130 Millionen Patientenkontakte pro Jahr über das Ecard-System abgewickelt.