Beobachter geraten ins Kreuzfeuer
Neue Massenproteste in Syrien
In Syrien sind nach dem Freitagsgebet wieder hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung zu protestieren. Bei Zusammenstößen mit den syrischen Sicherheitskräften wurden mindestens 34 Zivilisten erschossen. Unterdessen haben auch die Beobachter der Arabischen Liga Heckenschützen gesehen.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 31.12.2011
Heckenschützen in Duma
Die Stadt Duma, eine Rebellen Hochburg in der Nähe der Hauptstadt Damaskus: Eine Gruppe junger Leute schildert den Beobachtern der Arabischen Liga ihre Erfahrungen. Plötzlich fallen Schüsse. Die Beobachter werden von ihren syrischen Begleitern sofort in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand. Doch die Delegierten haben die auf Häuserdächern platzierten Schützen mit eigenen Augen gesehen. Sie haben nun von den syrischen Behörden deren sofortigen Abzug gefordert. Überall, wo die Beobachter hinkommen, das gleiche Bild: Menschen strömen ihnen entgegen, spontane Demonstrationen, manchmal sind es nur hunderte, am Freitag waren es nach dem Freitagsgebet viel mehr.
Sicherheitskräfte verwenden Nagelbomben
Allein in der Provinz Idleb sind mehr als 250.000 Menschen einem Protestaufruf gefolgt. Es gab auch Großkundgebungen in Dera, Hama und Homs. Demonstrationen auch in der Nähe von Damaskus. Laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, haben die Sicherheitskräfte dort neben Tränengas und Blendgranaten auch Nagelbomben eingesetzt, um die Demonstranten auseinanderzutreiben.
Arabsiche Liga: Lage nicht Besorgnis erregend
Die Beobachter-Mission der Arabischen Liga hat zwar die Heckenschützen gesehen, gibt sich aber bedeckt, was den Konflikt betrifft. In der Stadt Homs sei die Lage nicht Besorgnis erregend und außerdem gäbe es noch keinen Bericht über einen wahren Konflikt, sagt General Mohammed Ahmed Mustafa al-Dabi. Er ist der umstrittene Leiter der Mission der Arabischen Liga.