Der Iran und die Atombombe

8. April 2017, 21:58

Iran: Brennstäbe angereichert

Teheran macht bewusst über die Anreicherung der Brennstäbe keine genauen Angaben. Offiziell heißt es nur, Experten hätten den Brennstab in den Kern eines Forschungsreaktors in Teheran eingeführt, um seine Tauglichkeit zu prüfen.

Dieser Reaktor in der iranischen Hauptstadt dient offiziell medizinischen Zwecken. Die bisher dort eingesetzten Brennstäbe stammen aus Argentinien, doch die Vorräte sind fast aufgebraucht. Der Reaktor arbeitet mit Brennstäben, in denen das Uran auf 20 Prozent angereichert ist.

Kann der Iran eine Atombombe bauen?

Bei diesem Anreicherungsgrad kann Uran nur für zivile Zwecke genutzt werden, sagt der französische Nuklearexperte Bruno Comby. "Bei diesem auf 20 Prozent angereicherten Uran handelt es sich nicht um waffentaugliches Material. Was uns aber Sorgen bereitet ist, dass, wenn sie in einer Anlage 20 Prozent Uran produzieren können, dann kann dieselbe Anlage auch stärker angereichertes Uran produzieren." Und Bruno Comby erklärt weiter: "Wenn man das Uran 235 stärker anreichert, auf 80 oder 90 Prozent, dann bekommt man Uran für eine Atombombe. Bei der Hiroshima-Bombe war es zum Beispiel Uran 235 auf 90 Prozent angereichert. Wir sprechen hier von sehr explosivem Material."

Iran will Verhandlungen wieder aufnehmen

Ob die Angaben der iranischen Atombehörde stimmen, ist natürlich nicht sicher. Doch der Iran hat signalisiert, dass er die abgebrochenen Verhandlungen über sein Atomprogramm mit der internationalen Gemeinschaft wieder aufnehmen möchte. Doch die Wiederaufnahme der Verhandlungen ist mit Auflagen verknüpft, und die Inspektoren der Atombehörde müssten dann ganz genau wissen, wie der Iran seine Brennstäbe produziert hat.