Neues Kulturprogramm der EU
Creative Europe
Seit Ende des vergangenen Jahres wird auf EU-Ebene an einem neuen Kulturprogramm gearbeitet. Es heißt "Creative Europe", also "Kreatives Europa" und soll die europäischen Kulturagenden von 2014 bis 2020 regeln.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 07.01.2011
Spezielle Kulturförderprogramme der Europäischen Union gibt es seit Mitte der 1990er Jahre. Damals zu Beginn waren es noch Spartenprogramme wie etwa "Kaleidoskop" für bildende Kunst oder "Ariane" für Literatur. Das derzeit laufende Rahmenprogramm für Kultur ist schon umfassender und offener formuliert. Da gilt zum Beispiel die Förderung des interkulturellen Dialogs als eines der besonderen Ziele.
Dieses Programm ist mit 400 Millionen Euro dotiert. Für über 70 Institutionen aus Österreich hat es davon in den vergangenen sechs Jahren immerhin 90 Millionen Euro als Ko-Finanzierungsmittel gegeben. Darunter waren die Ars Electronica, der Steirische Herbst und das Museum für Angewandte Kunst.
Förderungen für die Kreativwirtschaft
Das neue Kulturprogramm "Creative Europe" sieht nun wieder eine Erweiterung vor. Neben Kultur und Medien soll erstmals auch die Kreativwirtschaft Förderungen erhalten. Das auf 1,8 Milliarden Euro erhöhte Budget will im Sinne der Europa-2020-Strategie auch die Kultur als Wirtschaftsfaktor ankurbeln.
So wie es das neue Programm vorsieht, soll auch die Kultur- und Kreativbranche einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten. Ziel des neuen Programms ist es weiter, die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Kultur- und Kreativbranche zu stärken.
2014 geplantes Inkrafttreten
Eine verstärkte transnationale Zusammenarbeit soll dabei helfen, neue Märkte zu erschließen. Zudem ist ein spezielles Finanzierungsinstrument für die Kreativwirtschaft geplant, das in Form eines Garantiefonds einen einfacheren Zugang zu Darlehen ermöglicht.
Ab Mai wird dieses neue Kulturprogramm im EU-Ministerrat diskutiert und verhandelt. Das derzeit mit 1,8 Milliarden Euro veranschlagte Budget soll auf drei Aktionsbereiche aufgeteilt werden. Die größte Position mit 55 Prozent geht in den Bereich Film, 30 Prozent in die Kultur und 15 Prozent in die Kreativbranche und die transnationale Zusammenarbeit. Das Programm "Creative Europe" soll zwischen Jahresmitte und Jahresende beschlossen werden und ab 2014 in Kraft treten. Die Einreichungen für Förderungen aus diesen Töpfen erfolgt dann direkt bei der Europäischen Union.
Textfassung: Ruth Halle
Service
EU - Kreatives Europa