Einschnitte bei Leistungen

Mitterlehner gegen "Familienbeihilfe neu"

Skeptisch bis ablehnend zu einer Totalreform bei der Familienförderung haben sich am Dienstag Wirtschaftsminister Mitterlehner und die Wirtschaftskammer gezeigt. Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung hatten zuvor nur noch eine Förderung, statt einer Vielzahl an Geldleistungen gefordert. Das hätte aber Leistungskürzungen zur Folge, begründet Mitterlehner seine Ablehnung.

Mittagsjournal, 10.1.2012

Familien mit mehr als drei Kindern benachteiligt

Pro gibt Kind gibt es derzeit rund 100 bis 200 Euro Familienbeihilfe, dazu kommen noch Steuerleichterungen wie Frei- und Absetzbeträge. Arbeiterkammer und Industrie wollen das durch eine einheitliche Familienbeihilfe von 210 Euro pro Monat ersetzen, mit 50 euro Zuschlag für Alleinerziehende.

Profitieren davon würden kleine und mittlere Einkommen, weniger Geld bekommen würden hingegen Familien mit höheren Einkommen und solche mit mehr als drei Kindern. Genau stößt bei Wirtschafstminister Reinhold Mitterlehner auf Ablehnung: "Wir sehen nicht ein, dass es gerade in dem Bereich, in dem die größte soziale Notwendigkeit besteht, Kürzungen geben soll."

Wirtschaftskammer für Beibehaltung der Regelungen

Aus Sicht der Wirtschaftskammer bedeuten die Gutscheine keine Verwaltungserleichterung sondern ein Mehr an Bürokratie. Und auch von einer Familienbeihilfe, egal wie alt das Kind ist, hält Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik nichts.

Ältere Kinder würden einen größeren Aufwand verursachen, deswegen wäre die Beibehaltung der Altersstaffelung bei der Familienbeihilfe sinnvoll, erklärte Gleitsmann im Ö1-"Mittagsjournal".