Sieg in New Hampshire festigt Favoritenrolle

Mitt Romney weiter auf Erfolgskurs

In den USA hat Mitt Romney im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner seinen Favoritenstatus gefestigt. In der zweiten Runde der Vorwahlen haben in New Hampshire rund 38 Prozent der Wähler für Romney gestimmt.

Mittagsjournal, 11.1 2012

Umstrittener Favorit

Mitt Romney ist in seiner eigenen Partei nicht unumstritten. Vielen Republikanern ist er nicht konservativ genug. Allerdings gilt der ehemalige Gouverneur des Nachbarstaates Massachusetts wegen seiner Erfahrung als Unternehmer als aussichtsreichster Kandidat in einem direkten Duell mit Barack Obama.

Zweiter Anlauf

Romney wäre der erste Mormone, der im Fall seiner Wahl ins Weiße Haus einzieht - allerdings hat er das schon einmal erfolglos probiert: 2008 gab der damals 60-Jährige nach enttäuschenden Ergebnissen beim "Super Tuesday" auf und ließ John McCain den Vortritt im republikanischen Kampf gegen Barack Obama.

Unterstützung von McCain

Heute wird er von John McCain unterstützt. Doch bei der Wahlveranstaltung hat McCain einen freudschen Versprecher gemacht. Statt „President Romney“, sagt er „President Obama“, bis er von Romney auf den Fehler aufmerksam gemacht wird. Doch es hat Romney nicht geschadet. Er hat die zweite Vorwahl hintereinander für sich entscheiden können.

Kritiker sehen Wankelmütigkeit

Dennoch mangelt es nicht an Kritik. Zum Beispiel hatte er als Gouverneur von Massachusetts ein Gesundheitssystem eingeführt - das dem voriges Jahr verabschiedeten Gesundheitssystem von Barack Obama sehr ähnelt. Doch heute Verurteilt er das System: "Obama möchte Amerika zu einem europäischen Wohlfahrts Staat machen", sagt Romney jetzt.

Seine Gegner innerhalb der eigenen Republikanischen Partei werfen ihm vor dass er seine politischen Positionen zu oft der aktuellen Stimmungslage anpasst. Als Gouverneur war er für das Recht auf Abtreibung, heute verteufelt er sie. Vom Fürsprecher für die Rechte Homosexueller wandelte er sich zum scharfen Gegner der Homo-Ehe.

Romney punktet mit Wirtschaftskompetenz

Doch er hat einen großen Pluspunkt der ihm jetzt den Sieg in New Hampshire gebracht hat. Er hat viel Erfahrung mit angeschlagenen Unternehmen. Und die Wirtschaftskrise nimmt im amerikanischen Wahlkampf einen großen Platz ein.

Mittagsjournal, 11.1 2012

USA-Korrespondent Hanno Settele analysiert im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen die Chancen von Mitt Romney bei den US-Vorwahlen