Eröffnung mit "Choreographischem Konzert"

Sascha Waltz bei der Mozartwoche 2012

Die deutsche Choreographin Sascha Waltz gilt als eine der bedeutendsten Erneuerinnen des Tanztheaters. Sie eröffnet am Freitag, 27. Jänner 2012, die 56. Salzburger Mozartwoche. Und zwar mit einem sogenannten "Choreographischen Konzert" in dem die Musik Mozarts mit zeitgenössischen Klängen und Tanz vermischt wird.

Mittagsjournal, 27.01.2012

Flüstern, dann Mozarts Es-Dur-Divertimento: Als ein Ensemble kommen Musiker und Tänzer auf die Bühne, im Rückwärtsgang. Die Kostüme verweisen zum Teil aufs 18. Jahrhundert. In den nächsten knapp zwei Stunden werden die drei Streicher auch auf dem Boden liegend musizieren, sie werden in Hebefiguren einbezogen, der Pianist wird mit seinem Flügel verschoben, gedreht, eine Tänzerin wird sich in den Flügel legen. Und dann wird nicht mehr Mozart gespielt, sondern Stücke von Mark André.

Ein doppelter Brückenschlag, das ist der Anspruch von "Gefaltet". Sasha Waltz hat zwei Jahre an dem choreographischen Konzert gearbeitet: So werde die Neue und die Klassische Musik ganz anders wahrgenommen, sagt sie.

Tanz und Oper als Gesamtkunstwerk

Die deutsche Tänzerin und Choreographin hat vor sechs Jahren erstmals Oper und Tanz zusammengefügt. Purcells "Dido und Äneas" wurde eine neue Art von Gesamtkunstwerk. Des Öfteren hat sie auch mit Komponisten unserer Tage gearbeitet.

Mit diesem eigens für Salzburg entwickelten Projekt fasst die heurige Mozartwoche noch einmal jenes Konzept zusammen, das Stephan Pauly als künstlerischer Leiter seit 2004 entwickelt hat.

Mark André als Composer in Residence

Diese Mozartwoche ist die letzte unter Paulys Leitung: Nicht nur Mozarts Musik exemplarisch, oftmals auf Originalinstrumenten aufzuführen, sondern das Festival auch für Zeitgenössisches zu öffnen: "Das muss eine zentrale Aufgabe der Stiftung sein, das Experiment zu wagen und künstlerisch darüber nachzudenken, wie man Musik im Konzert im 21. Jahrhundert präsentieren kann", meint Pauly.

Deshalb ist der französische Komponist Mark André Composer in Residence, in fünf Konzerten werden dessen Stücke gespielt, Peter Ruzicka und Jörg Widmann verstärken den zeitgenössischen Aspekt.

Mozart auf Originalinstrumenten

Das Publikum begrüßt - nach einem Jahr der Irritation - diesen frischen Wind und besucht Konzerte mit neuer Musik mit derselben Begeisterung wie die drei traditionellen Auftritte der Wiener Philharmoniker oder die Konzerte rund um die Pianistin Mitsuko Uchida, die heuer Artist in Residence ist. Auf originalen Instrumenten wird Mozarts Musik auf seiner eigenen Geige und auf seinem Hammerklavier gespielt, und auch von den Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski. Der französische Dirigent wird ab dem kommenden Jahr der künstlerische Leiter der Mozartwoche sein.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen bei der Mozartwoche ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

Mozarteum - Mozartwoche
Mitsuko Uchida

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