FPÖ-Politiker spricht von "Pogrom-Stimmung"
Neue Aufregung nach WKR-Ball
Kein Ende der Empörung um die Aussagen von FPÖ-Chef Strache am Wiener Burschenschafterball. Und auch kein Ende der Empörung über die Demonstration gegen diesen Ball. Der freiheitliche Europa-Abgeordnete Franz Obermayr sprach von Pogrom-Stimmung bei der Demonstration, die SPÖ-Wien warf der FPÖ vor, ein Klima des Hasses zu säen, führende ÖVP-Politiker gingen auf Distanz zum FPÖ-Chef.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 2.2.2012
Obermayr: Pogrom-Stimmung
Seit Tagen wird FPÖ-Chef Strache vorgeworfen, die jüngste Demonstration gegen den Wiener Burschenschafterball - neun Verletzte, 20 Festnahmen - mit der Gewaltnacht von November 1938 verglichen zu haben, der Pogromnacht, als die Nazis Juden ermordeten oder gefangen nahmen, Synagogen niederbrannten, jüdische Geschäfte verwüsteten. Heute stellte der freiheitliche Europa-Abgeordnete Franz Obermayr gegenüber der Austria Presse Agentur zur Ball-Demo fest. Zitat: "In Wien war Pogromstimmung". Und weiter: Es habe eine geifernde Hatz auf 16- und 17-Jährige und auf Frauen stattgefunden.
SPÖ-Wien: Klima des Hasses
Die SPÖ-Wien erklärt in einer Presseausendendung: Die FPÖ säe ein Klima des Hasses, die Behörden müssten Hinweisen auf eine Schlagring-Attacke gegen den ehemaligen SPÖ-Bundesrat Albrecht Konecny nachgehen.
ÖVP-Politiker wenden sich von FPÖ ab
Unterdessen wenden sich führende ÖVP-Politiker in Zeitungsinterviews gegen FPÖ-Chef Strache. Für die Minister Karl und Töchterle ist es nicht vorstellbar, mit der FPÖ bzw. Strache in einer Regierung zu sein, Seniorenbund-Obmann Khol, einst Mit-Architekt der schwarz-blauen Regierungskoalition ab 2000, hält Strache für ungeeignet für das Amt des Kanzlers oder Vizekanzlers.