Nahost-Expertin zu Einigung Fatah und Hamas

Palästinenser-Einigung "großer Fortschritt"

Vor noch nicht allzu langer Zeit waren sich die beiden Palästinensergruppen Fatah und Hamas spinnefeind. Jetzt aber wollen sie sogar eine gemeinsame Übergangsregierung bilden, die im Amt bleiben soll bis nach Wahlen, die in diesem Jahr stattfinden sollen. Wie ist es zu der Einigung gekommen? Wie wird die Übergangsregierung funktionieren? Was bedeutet das für Israel?

Morgenjournal, 7.2.2012

Elisabeth Manas spricht mit Margret Johannsen, der Palästinenser-Expertin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg.

Der Preis der Einigung

Die Einigung auf einen Ministerpräsidenten, nämlich den amtierenden Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, sei ein großer Fortschritt, sagt die Palästinenser-Expertin Margret Johannsen. Man müsse aber die Umsetzung in der Realität abwarten. Eine Voraussetzung für die Einigung sei gewesen, dass die Autonomiebehörde nicht im Gaza-Streifen residiere, ebenso, dass der vom Westen unterstützte bisherige Regierungschef Salam Fajad nicht mehr dabei ist. Dass es eine tatsächlich unabhängige Experten-Regierung geben könnte, glaubt Johannsen nicht. Für Israel sei die Entwicklung "nicht bequem", weil damit eine Ausrede wegfällt, nämlich dass das Gegenüber intern gespalten sei.

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