Abbas vorläufiger Ministerpräsident

Fatah und Hamas bilden gemeinsame Regierung

Es ist eine kleine politische Sensation: Die an sich tief zerstrittenen palästinensischen Vertretungen Fatah und Hamas haben sich auf die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung geeinigt. Vorläufiger Ministerpräsident wird Mahmud Abbas, Präsident der Autonomiebehörde. Noch heuer soll es gemeinsame Parlaments- und Präsidentenwahlen geben.

Abendjournal, 6.2.2012

Palästinenser schöpfen Hoffnung

Palästinenserpräsident Abbas und der im Exil lebende Hamas Chef Chaled Maschaal unterzeichnen im Beisein von Katars Premierminister Scheich Hamad Bin Jassim al Thani die Erklärung von Doha.

Beide Seiten betonen, sie würden den Pakt sehr ernst nehmen. Die radikal-islamische Hamas akzeptiert Abbas als Premierminister der künftigen Übergangsregierung.

Die Palästinenser schöpfen nun Hoffnung: Im Gazastreifen spricht ein Bewohner von einem historischen Abkommen und er wünscht sich, dass das alles Realität werden soll.

Wahlen sollen noch heuer stattfinden

Dem Übergangskabinett sollen vor allem unabhängige Experten angehören. Parlaments- und Präsidentenwahlen sollen noch heuer im Westjordanland und im Gazastreifen stattfinden.

Biher regiert die Hamas im Gazastreifen und die Fatah kontrolliert das Westjordanland. Israel reagiert wie schon im Vorjahr sehr scharf auf das Bündnis, da es die Hamas als Terrororganisation einstuft.

Sechs Jahre lang verfeindet

Sechs Jahre lang waren Hamas und Fatah verfeindet, seit die radikalen Islamisten bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit errungen und der Fatah eine schwere Niederlage zugefügt haben.

Im Mai vergangenen Jahres haben Abbas und der im Exil lebende Chef der Hamas, Maschaal, einen Versöhnungspakt besiegelt.

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