Regierungsparteien mit EU und IWF
Athen: Einigung über Sparpaket
Im wochenlangen Tauziehen um ein Sparpaket als Gegenleistung für neue Hilfsgelder ist nun in Athen offenbar der Durchbruch geglückt: Wie aus der griechischen Hauptstadt verlautet, haben sich die Regierungsparteien mit EU und IWF geeinigt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 9.2.012
"Erfolgreich abgeschlossen"
Griechenlands Ministerpräsident Lucas Papademos hat die Einigung der Parteispitzen auf das neue Sparprogramm verkünden lassen. "Die Verhandlungen wurden erfolgreich abgeschlossen. Es gibt angesichts der heutigen Sitzung der Eurogruppe eine Einigung", sagte eine Sprecherin des Regierungschefs in Athen.
Plus an den Börsen
Die Einigung wurde auch von EZB-Präsident Mario Draghi bestätigt: "Vor ein paar Minuten habe ich einen Anruf des griechischen Ministerpräsidenten bekommen, der mir sagte, dass eine Einigung erzielt wurde", sagte Draghi am Donnerstagnachmittag in Frankfurt.
Die Meldung über die Einigung in Athen verbesserte schlagartig die Stimmung an den Finanzmärkten. An den Börsen legten die Aktien-Indices und der Euro-Kurs zum Dollar deutlich zu.
Finanzminister entscheiden am Abend
Bei einer Marathonsitzung in der Nacht hatten die Chefs der drei die Übergangsregierung tragenden Parteien bereits 90 Prozent des Sparpakets zugestimmt. Offen waren noch Kürzungen staatlicher Zusatzrenten. Finanzminister Evangelos Venizelos hofft nach eigenen Worten bei der Sitzung in Brüssel am Abend auf eine positive Entscheidung zum zweiten Rettungspaket.
Griechenland soll durch einen Forderungsverzicht privater Gläubiger um rund 100 seiner über 350 Mrd. Euro Schulden entlastet werden. Zugleich wird über ein neues Kreditpaket der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF) über 130 Mrd. Euro verhandelt. Im Gegenzug muss Griechenland harte Reformen und Einsparungen vornehmen.