Scharfe Töne zwischen Iran und Israel

8. April 2017, 21:58

Eine Serie von Bombenanschlägen wird immer mehr zum Agententhriller. In Neu-Delhi war am Montag ein Anschlag auf ein israelisches Botschaftsfahrzeug verübt worden. Ein ähnlicher Anschlagsversuch in Georgien ist gescheitert. In Thailand sind am Dienstag ebenfalls Bomben explodiert. Hier wurden die Attentäter selbst schwer verletzt. Der thailändische Geheimdienst sagt, es gäbe eine Verbindung zwischen all diesen Attentaten. Im Visier der Ermittler steht der Iran. Doch dieser wiederum bestreitet und meint, dass Israel hinter diesen Operationen steht.

Wie in Agententhriller

Die Berichte in den Agenturen lesen sich wie ein Agententhriller. Kapitel eins, Schauplatz Neu Delhi: Eine Mitarbeiterin der israelischen Botschaft holt ihre Kinder von der schule ab. An einer Ampel nähert sich ein Motorrad und heftet eine Magnetbombe an das Auto bevor er mit Vollgas davonfährt. Bei der Explosion werden die Botschaftsangestellte und ihr Fahrer schwer verletzt. Wäre die Bombe an der anderen Seite des Fahrzeugs wo der Benzintank liegt explodiert hätte sie viel mehr Opfer gegeben.

Schauplatzwechsel. Tiflis, Georgien. En Fahrer der israelischen Botschaft entdeckt eine Bombe mit Magnet Halterung an seinem Fahrzeug. Sie kann rechtzeitig entschärft werden. Auch hier war ein Motoradfahrer am Werk.

Nächster Anschlag Bangkok

Und es geht weiter im nächsten Kapitel: Bangkok gestern Abend. Eine Bombe explodiert in einem Haus, im Osten der Stadt. Hier handelt es sich aber um einen Fehler. Denn sie explodiert zu früh, noch im Haus des Bombenbauers. Sichtlich hat er irrtümlich den Zündmechanismus ausgelöst. Er ist schwer verletzt, und verliert beide Beine.

Seine zwei Komplizen werfen eine weitere Bombe auf ein Taxi, weil es sich geweigert hatte, sie mitzunehmen, schließlich schleudern sie die letzte Bombe auf die Polizisten die sie verhaften wollten. Dem gelingt die Flucht, der andere ist jetzt im Gewahrsam der Polizei.

Gleiche Bombenbauart

Die drei Männer in Bangkok hatten iranische Pässe. Und die Ermittler finden die gleichen Magnete in ihrem Haus wie jene, die auch bei den Bomben in Tiflis und Neu Delhi verwendet wurden.

Auch die Bauart ist die gleiche. Die Bomben sind so groß wie ein Ziegelstein, und zünden innerhalb weniger Sekunden nach der Aktivierung.

Match Iran - Israel

Für die Behörden ist es klar. Es handelt sich um Auftragskiller. Ihre Zielscheibe auch hier israelische Diplomaten.

In Israel wird der Iran offen beschuldigt: Ein Terror Komplott sagt Verteidigungsminister Ehud Barak. Doch der Iran weist alle Vorwürfe zurück. Es handle sich vielmehr um einen Teil der "psychologischen Kriegsführung der Israels gegen sein Land, sagt der Sprecher des Iranischen Außenamtes.

Racheakt?

Im Schlusskapitel, kommen die Beobachter zu Wort. Viele von ihnen glauben, es könne sich um eine Racheakt handeln. Wurden doch in den letzten zwei Jahren immer wieder iranische Atomwissenschaftler auf offener Straße ermordet. Hinter diesen Anschlägen hatte Teheran den israelischen Geheimdienst vermutet.

Das Ende dieses Agenten Thrillers bleibt offen. Man wird wahrscheinlich nie erfahren, wer hinter all diesen Anschlägen steckt.

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