Schüsse bei Demo in Damaskus

Aufstand erreicht syrische Hauptstadt

Die syrische Armee hat in der Nacht auf Demonstranten in der Hauptstadt Damaskus geschossen, berichten Aktivisten. In der zentralen Stadt Homs werden Truppen und Panzer zusammen gezogen. An der diplomatischen Front geht hingegen wenig weiter.

Morgenjounral II, 21.2.2012

Polizisten schossen auf Demonstranten

Der Aufstand hat diese Woche auch die Hauptstadt Damaskus erreicht. Montagabend gingen hunderte Demonstranten auf einem zentralen Platz gegen das Regime Assad auf die Straße. Auf ihren Transparenten stand "Wir weinen um die jugendlichen syrischen Märtyrer". Kurz nach Beginn der Versammlung kamen Polizeiwagen und Busse der Assad-Milizen, die Einsatzkräfte schossen auf die Zivilisten und verwundeten mehrere davon.

Wieder Panzer vor Homs

In der Stadt Homs wird die Lage immer verzweifelter, die einzelnen Bezirke sind durch Straßensperren voneinander abgetrennt. Viele Menschen bekommen nichts mehr zu essen und keine medizinische Versorgung. Das Rote Kreuz versucht derzeit, einen Waffenstillstand auszuhandeln, um Hilfsgüter in die Stadt zu bringen. Doch am Stadtrand lässt Präsident Assad Panzer auffahren, offenbar wird ein größerer Angriff vorbereitet.

Russland und China blockieren weiter

An der diplomatischen Front geht indessen nichts weiter. Ohne die Zustimmung von Russland und China wird es keine gemeinsame Aktion gegen Syrien geben. Die Arabische Liga und Westliche Staaten bereiten für Freitag ein gemeinsames Treffen unter dem Titel "Freunde Syriens" vor. Sie wollen so den Druck auf Präsident Assad erhöhen, damit er freiwillig abtritt. Die EU überlegt, nächste Woche noch mehr Sanktionen gegen Syrien zu verhängen. Doch Assad zeigt sich weiter unbeeindruckt und führt den Kampf gegen das eigene Volk fort.