Leere Meere

Greenpeace kritisiert EU-Fischerei

Die Fischerei-Politik der EU wird seit Jahren diskutiert, eine Reform steht an - diese soll 2013 in Kraft treten. Derzeit werden einzelne Punkte ausgearbeitet. Greenpeace nützt das, um Druck zu machen für eine Reform der Fischereipolitik in ihrem Sinne.

"Die Fischerei-Politik der EU bedarf dringend einer Reform. Die Flotten fangen mehr Fische als natürlich nachwachsen können." das sagt, wer es wissen muss: die EU selbst. 82 Prozent der Bestände im Mittelmeer und 63 Prozent jener im Atlantik seien überfischt.

Nachdem die eigenen Gewässer überfischt seien, wichen europäische Flotten auf Drittstaaten aus - etwa in Gewässer Westafrikas, sagt Antje Helms, Meeresexpertin bei Greenpeace.

Abgesehen von leergefischten Meeren sowie von sozialen Folgen für Drittstaaten, in einem heute veröffentlichten Bericht kritisiert Greenpeace die Förderpolitik Europas: das alles werde mit Steuergeld subventioniert und käme nicht nur kleinen Fischern zu Gute, sondern Großunternehmen.

Die Power der Fangflotte ihrer Mitgliedsstaaten ist der EU seit langem als Problem bewusst - die Fangkapazitäten, die Zahl der Großschiffe, zu reduzieren, nimmt man sich seit Jahren vor, doch geht es schleppend voran.

Umweltorganisationen sehen die bevorstehende Reform der Fischereipolitik als Chance - und fordern neben einer kleineren Flotte und schonenden Fangmethoden Meeresschutzgebiete in EU-Gewässern. Dass infolge dessen Fische aus internationalen Gewässern importiert würden, fürchtet Greenpeace übrigens nicht.

Service

Europäische Kommission - Generaldirektion für maritime Angelegenheiten
Greenpeace