20 Jahre KulturKontakt Austria

Multikulti im Kunst-und Kulturbereich

Seit mehr als 20 Jahren versteht sich der gemeinnützige Verein KulturKontakt Austria als europäisches Kompetenz- und Ressourcenzentrum für Bildung, Kultur und Kunst. KulturKontakt Austria arbeitet in vielen konkreten Projekten daran, dass Kultur und Bildung für Menschen aller Bevölkerungsschichten zugänglich werden.

Am Dienstag, 28. Februar 2012 hat die Organisation zu einer internationalen Tagung zum Thema "Diversität und soziale Inklusion" eingeladen. Kunstschaffende und Expertinnen aus elf Nationen haben ihre Positionen dargestellt und diskutiert.

Kulturjournal, 29.02.2012

Nicht nur im Kulturbereich, auch in der Wirtschaft gewinnt das Thema "Diversität" zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen ist es wichtig, möglichst diverse, multikulturelle Teams zusammenzustellen, weil mittlerweile durch Studien belegt ist, dass unterschiedliche Herkunft, Kompetenzen und Lebensweisen einen erheblichen Vorteil für die Firma bringen.

Im Kunst- und Kulturbereich wird die Vielfalt unserer Gesellschaft noch zu wenig abgebildet, kritisiert der deutsche Autor und Migrationsforscher Mark Terkessidis. Die traditionellen Kultureinrichtungen versuchen zwar immer öfter, neue Bevölkerungsgruppen anzusprechen, aber allein schon die Gebäude wirken für jüngere Menschen meist wenig einladend. Die in Wien lebende türkische Regisseurin und Integrationsexpertin Ülkü Akbaba fordert daher überhaupt neue Räume, um möglichst viele Teile der Gesellschaft in die kulturelle Produktion einzubinden.

Wertvolles Potenzial

Die Diversität an sich und der Umgang mit der Vielfältigkeit ist oft mit großer Abneigung und mit vielen Ängsten verbunden. Trotz aller Schwierigkeiten wird Diversität auch als wertvolles Potenzial wahrgenommen. Der albanische Autor und Übersetzer Ilir Ferra lebt seit 1991 in Wien und wird jetzt mit dem Chamisso-Förderpreis 2012 ausgezeichnet. Für ihn geht das Zusammenwachsen der Kulturen längst über die gegenseitige Bereicherung hinaus.

Und Gerhard Kowar, der Direktor von KulturKontakt Austria, sieht im Hinblick auf Diversität durchaus Entwicklungsfelder für die heimische Kulturlandschaft.

Textfassung: Ruth Halle

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