Forschungsprojekt bestätigt aber Zusammenhang
Bienensterben: AGES verteidigt Beizmittel
Bestimmte Pflanzenschutzmittel, sogenannte „Beizmittel“, die das Saatgut gegen Schädlinge schützen, sind seit Jahren umstritten, werden sie doch mit Bienensterben in Zusammenhang gebracht. Ein Forschungsprojekt der zuständigen Behörde AGES sieht den Zusammenhang als erwiesen - die Beizmittel bleiben dennoch zugelassen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 16.3.2012
Strenge Auflagen, aber kein Verbot
Finden sich Rückstände von bestimmten Chemikalien in Honig und sterben Bienen durch sogenannte „Beizmittel“ mit denen Saatgut gegen Schädlinge imprägniert wird? Diese Fragen untersucht seit drei Jahren die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Dabei zeigte sich, dass im Vorjahr knapp 1.400 Bienenvölker von Pflanzenschutzmitteln betroffen waren - sei es geschwächt oder gar getötet.
Der Zusammenhang mit Insektiziden sei klar, so Projektleiter Leopold Girsch, daher gebe es strenge Auflagen: wenn die Windgeschwindigkeit mehr als fünf Meter pro Sekunde beträgt, könne eine Ausbringung nicht stattfinden.
Fruchtfolge einhalten
Um Felder vor bestimmten Schädlingen wie dem Maiswurzelbohrer zu schützen, gilt Fruchtfolge als umweltfreundlicher Ersatz für Insektizide. Und so lautet eine neue Auflage, dass Fruchtfolge einzuhalten ist im Verhältnis eins zu vier.
Vereinzelt Spuren im Honig
Die Zulassung der umstrittenen Pflanzenschutzmittel werde nicht zurückgenommen, so Girsch auf Nachfrage, auch wenn andere EU-Staaten wie Deutschland, Italien oder Slowenien sie teilweise verboten oder nur begrenzt zugelassen haben.
In Honigproben wurden im Vorjahr zwar vereinzelt Rückstände der speziellen Beizmittel gefunden, allerdings - so betont die AGES - nie in gesundheitsschädigendem Ausmaß.