Brauchwasserleitungen gefordert

Welt-Wasser-Tag: 135 Liter Tagesverbrauch

Wir trinken pro Tag nur circa drei Liter Wasser, doch braucht es pro Tag bis zu 5.000 Liter, um Nahrung für einen einzigen Menschen zu produzieren - mit dieser Rechnung mahnt die Welternährungsorganisation FAO zum Wassersparen; Anlass ist der Welt-Wasser-Tag.

Morgenjournal, 22.3.2012

Wasser sparen auch in Österreich

135 Liter Wasser verbraucht jede und jeder in Österreich pro Tag - vor allem in Bad und WC, für Abwasch und Putzen und nur 3 Liter in Form von Getränken und fürs Kochen. Im Haushalt, aber auch in Gewerbe und Landwirtschaft - überall sei Wassersparen möglich, so Bernhard Pelikan vom Institut für Wasserwirtschaft der Wiener Universität für Bodenkultur.

Auch wenn in Österreich Wasser in Trinkwasserqualität ausreichend vorhanden sei, plädiert er für einen bewussten Umgang: „Wassersparen ganz einfach deshalb, weil wir den Vorsorgegedanken nicht vergessen sollten. D.h., es wird unter Umständen auch bei uns nicht die nächsten 200 Jahre so gut weitergehen. Also lieber rechtzeitig drauf schauen, dass wir nicht in eine Situation kommen, in denen viele andere Länder schon jetzt stecken.“

Brauchwasserleitungen optimal

Wir spülen Trinkwasser ins WC, putzen Autos damit, gießen den Garten - die Idee, dafür Brauchwasser zu verwenden (also Wasser, das zwar sauber aber nicht trinkbar ist), diese Idee lasse sich in Österreich rein technisch schwer umsetzen, so der Wasserbau-Experte Pelikan: „Das Problem liegt in der nicht vorhandenen Infrastruktur: wir bräuchten zusätzlich zu den Trinkwasserleitungen parallel laufend Brauchwasserleitungen inkl. Versorgungs- und Speichersystemen. Das umzusetzen ist einfach ein unlösbares Problem - insbesondere in dicht besiedelten Gebieten“.

Wasser zu billig

Wasser ist aus seiner Sicht zu billig - was nichts kostet sei nichts wert, meint der Forscher der Wiener Uni für Bodenkultur. Jede und jeder sollte sich bewusst machen, wofür und wie viel er/sie Wasser verwendet oder gar vergeudet. Dazu gehört nicht nur das Offensichtliche wie der rinnende Wasserhahn oder die sonntägliche Autowäsche, auch verstecktes Wasser - das zum Beispiel in die Lebensmittelproduktion fließt: so verbraucht Fleisch beispielsweise zehn Mal mehr Wasser als Weizen. Weniger Fleisch zu essen, freut also nicht nur die Gesundheit, sondern spart auch Wasser.

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