Tyrolean-Protest gegen Gewerkschaft

Vernunftappell des AUA-Betriebsrats

Das Personal der AUA-Tochter Tyrolean protestiert heute vor der Gewerkschaftszentrale in Wien gegen die Kündigung des Tyrolean-Kollektivvertrags durch die Gewerkschaft. Alfred Junghans, der Betriebsratsobmann des AUA-Bodenpersonals, das sich bereits auf einen Beitrag zum Sparpaket der AUA verständigt hat, ruft zur Vernunft auf.

Morgenjournal, 27.3.2012

Der Betriebsratsobmann des AUA-Bodenpersonals, Alfred Junghans, im Gespräch mit Michael Csoklich.

Belegschaft übergangen

Die Kündigung des Tyrolean-Kollektivvertrags erfolgte durch die Gewerkschaft am Freitag, als Vorsichtsmaßnahme wie es heißt, und weil man damit den angedrohten Umstieg des AUA-Personals auf den günstigeren Tyrolean Kollektivvertrag verhindern wollte. Der Schritt war aber gegen den Willen des Tyrolean-Personals und -Betriebsrats, die diese Vorgangsweise als ungeheuerlich bezeichnet haben.

AUA-Betriebsrat optimistisch

Mit gutem Willen aller Seiten sei eine Einigung möglich, sagt Junghans nun im Ö1-Interview. Die AUA sei eine sehr gut aufgestellte Fluglinie und die aktuellen Vorgänge wären gar nicht notwendig, sagt Junghans. "Wir sind schon jetzt im Lufthansa-Konzern eine der produktivsten und kostengünstigsten Einheiten." Dass die AUA dennoch keine Gewinne macht, führt Junghans auf "Altlasten" und darauf zurück, dass die AUA im Lufthansa-Verbund noch nicht so positioniert sei, "wie ich mir das vorstellen würde". Es liege nicht primär an den Personalkosten, so Junghans, der aber zugibt, dass auch einiges verändert werden sollte.

Für Verhandlungen Zeit nehmen

Bis zur Aufsichtsratssitzung am 5.April will der AUA-Vorstand den Beitrag des fliegenden Personals am Tisch haben. Der Betriebsrat ruft dazu auf, statt Aufsichtsratsterminen sich Zeit für Verhandlungen zu nehmen. "Ich denke, dass wir das mit Sicherheit schaffen sollten." Es wäre auch ohne die Kollektivvertragskündigung gegangen, schließlich habe man schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man zu tragfähigen Lösungen in der Lage sei.