Im Journal zu Gast: AUA-Chef-Albrecht

AUA umbauen, nicht zerschlagen

Der Chef der Austrian-Airlines, Jaan Albrecht, will die Fluglinie mit der Sanierung wieder konkurrenzfähig machen und auf Wachstumskurs bringen. Eine Zerschlagung samt Neugründung sei für ihn kein Thema, so Albrecht in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast". Er sei sich aber bewusst, dass die Lufthansa nur so lange hinter der AUA stehen werde, solange es eine positive Fortbestandsprognose gebe.

Mittagsjournal, 17.3.2012

AUA-Chef Jaan Albrecht im Ö1-Journal zu Gast bei

Altlasten müssen weg

Die AUA bezeichnet deren Chef Jaan Albrecht als stolze Airline, aber mit Altlasten. Es sei jetzt notwendig umzubauen, um aufbauen zu können. Und letztlich, ist Albrecht zuversichtlich, werde auch das Bordpersonal verstehen, dass Pensionsleistungen oder automatische Gehaltsvorrückungen angepasst werden müssten, so Albrecht.

Letztlich laufe es darauf hinaus, dass das fliegende Personal mehr leistet und flexibler sein muss. Alte, teure Pensionsleistungen müssen modernisiert werden, automatische Inflationsanpassung und jährliche Gehaltserhöhungen könnten in schwierigen Zeiten nicht mehr geleistet werden, so der AUA-Chef.

Umstieg auf Tyrolean-KV unumgänglich

Der Alternativweg müsse unter allen Umständen gegangen werden, denn die Konzern-Mutter Lufthansa verlange das. Sie habe deshalb jetzt auch noch Geld der AUA zugeschossen. Die einzig verbleibende Alternative sieht Albrecht im Umstieg des gesamten Personals auf den Tyrolean-Kollektivvertrag. Das sei der Plan B seiner Führung. Und Albrecht gibt sich sicher, diesen Plan mit der Mannschaft auch umsetzen zu können.

Albrecht setzt deshalb jetzt auf den Faktor Zeit, um doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung mit der Belegschaft zu kommen.

Keine Zerschlagung

Der alten AUA-Führung will der seit vier Monaten im Amt befindliche Albrecht keinen Vorwurf machen, säumig gewesen zu sein, sodass die Sanierung des Unternehmens nach wie vor nicht vom Tisch ist. Von einer Zerschlagung der AUA hält Albrecht jedenfalls nichts. Die AUA werde auch weiter ein eigenständiges österreichisches Unternehmen bleiben.

Schließlich gibt sich Albrecht zuversichtlich, dass bereits 2012 schon positive Ziele erreicht werden.