Versöhnungstreffen droht zu platzen
Sudan/Südsudan: Kampf ums Öl
Die Spannungen zwischen dem Südsudan und dem Sudan drohen zu eskalieren. Im Grenzgebiet wird seit zwei Tagen gekämpft. Jede Seite bezichtigt die andere, der Auslöser zu sein. Ziel der Kämpfe sind die jeweiligen Ölgebiete des anderen. Nun droht das für Anfang April geplante wichtige Gipfeltreffen zwischen den beiden Staaten zu platzen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 27.3.2012
Beginnender Krieg
Es sind dies die bisher heftigsten Zwischenfälle seit der Unabhängigkeit des Südsudan vor etwas mehr als 8 Monaten: Südsudans neuer Präsident Salva Kiir spricht gar von einem beginnenden Krieg.
Seit zwei Tagen bombardieren sudanesische Flugzeuge Ölfelder im Süden. Auch Bodentruppen sollen schon eingesetzt worden sein. Der Südsudan seinerseits reagiert nun mit Angriffen auf Regionen im Norden.
Gipfeltreffen abgesagt
Aus Protest hat nun der sudanesische Präsident Omar al Baschir seinen lange geplanten offiziellen Besuch im neuen unabhängigen Südsudan für Anfang April abgesagt. Das wiederum hat die UNO alarmiert. Hatte man sich von diesem Gipfeltreffen doch eine Beruhigung der angespannten Beziehungen zwischen den beiden Staaten erwartet. Abkommen zur Beilegung von Grenzstreitigkeiten hätten unterzeichnet werden sollen. Das Treffen dürfe deshalb auf keinen Fall platzen, fordert UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon.
Kampf ums Öl
Doch die Positionen zwischen den beiden Staaten sind verhärtet: es ist ein Kampf um Land und Öl. So ist die Grenzziehung noch immer völlig ungeklärt. In manchen Regionen wissen die Bewohner gar nicht, zu welchem Staat sie denn nun gehören. Zum anderen geht es natürlich um Erdöl. Im Süden liegen ja die großen Ölreserven, auf die der Sudan auch nach der Unabhängigwerdung des Südens weiter Zugriff haben will.