Tuareg-Rebellen rufen Unabhängigkeit aus
In Mali herrscht das Chaos
Die Tuareg-Rebellen haben weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle gebracht und die Unabhängigkeit der Region ausgerufen. Und obwohl die Kampfeinsätze offiziell für beendet erklärt sind, strömen immer noch tausende Flüchtlinge in die benachbarten Länder. Zugleich sind auch die Rebellen untereinander zerstritten und die Staatsführung im Süden ist nach dem Militärputsch unklar.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.4.2012
Bitte um Anerkennung
Die Tuareg nennen das Gebiet, das sie für sich beanspruchen, Azawad. In der Erklärung der Nationalen Tuareg-Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) hieß es unter anderem, sie würden die bestehenden Grenzen zu den umliegenden Staaten anerkennen und sie als unverletzlich betrachten. Das Exekutivkomitee der MNLA bitte die Internationale Gemeinschaft, ihren Staat unverzüglich anzuerkennen.
Paris: "Sinnlos"
Die französische Regierung reagierte darauf mit Unverständnis. "Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung, die nicht von den afrikanischen Staaten anerkannt wurde, macht keinen Sinn", ließ die Presseabteilung des Verteidigungsministers Gerard Longuet wissen.
Timbuktu eingenommen
Der Weltsicherheitsrat hatte am Mittwoch in New York eine Erklärung verabschiedet, in der unter anderem die Angriffe der Rebellen im Norden des Landes scharf verurteilt und ein Ende der Gewalt gefordert wurde. Mit Hilfe von islamistischen Gruppen hatte die MNLA am vergangenen Wochenende die historische Stadt Timbuktu eingenommen, deren historische Stätten zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Armee zog sich aus Norden zurück
Meuternde Soldaten hatten sich am 22. März an die Macht geputscht und Präsident Amadou Toumani Toure gestürzt. Die Armee Malis zog sich anschließend weitgehend aus dem Norden zurück, was den Tuareg-Rebellen ein schnelles Vorrücken in die wichtigsten Städte des Gebietes ermöglichte. (APA, Red.)