Rund 40 Täter nach wie vor im Priesterdienst

Plattform Betroffener kirchl. Gewalt zieht Bilanz

Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden einer Welle von Fällen sexueller Gewalt und Misshandlungen in der österreichischen katholischen Kirche seien rund 40 Täter nach wie vor im Priesterdienst. Ausserdem gebe es nur eine Kommission für die Opfer, aber keine Untersuchungskommission, die die Straftaten beleuchtet, kritisiert die Plattform.

Abendjournal, 16. 4. 2012

Verurteilte Priester arbeiten weiter

Selbst verurteilte katholische Priester werden nicht des Priesteramts enthoben und laisiert, kritisiert die kirchenkritische Betroffenen-Plattform. Unterstützung bekommt die Plattform immer wieder von Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser, er nennt ein Beispiel: "Es hat über zwei Jahre gedauert um einen Priester der Täter war und die Tat auch zugegeben hat aus dem Pfarrdienst abzuziehen. Erst als die Gefahr war, dass solche Fälle öffentlich werden, hat die Kirche den betroffenen Priester abgezogen."

Forderungen nach Verbesserungen

Die Plattform fordert nun eine kirchenunabhängige Untersuchung der Missbrauchsfälle, wie in Irland. Dazu müsse die katholische Kirche auch ihre Archive öffnen, wie es die Stadt Wien getan hat.
Weiters will die Plattform Schiedsgerichte, die Entschädigungsfälle klären.

Und der Grün-Abgeordnete Steinhauser kritisiert, Betroffene, die von der Klasnic-Kommission abgelehnt werden, bekämen keine ausreichende Begründung. Im Präventionsbereich habe sich seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle nichts verbessert. Verstärkte staatliche Initiativen zur Aufklärung und Verhinderung von Missbrauchsfällen seien ausgeblieben.