Hoffnung für Irland, Griechenland und Portugal

Defizite in Euro-Staaten sind 2011 gesunken

Nicht nur südeuropäische Krisenländer wie Spanien und Italien, sondern auch Länder wie die Niederlande oder Dänemark müssen etwas gegen die steigenden Staatsschulden tun. Das zeigen die jüngsten Zahlen der Statistik-Behörde Eurostat. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Irland, Griechenland und Portugal, ihre Neuverschuldung hat abgenommen.

Mittagsjournal, 23.4.2012

Niederlande: Triple-A wackelt

Die Niederlande gehören noch immer zum exklusiven Club der Triple-A Länder in Europa, also zu den Ländern mit der besten Kreditwürdigkeit. Doch in den letzten Monaten haben die Rating-Agenturen Standard&Poors und Fitch davor gewarnt, dass diese Bestnote verloren gehen könnte. Nämlich dann, wenn die Regierung die Staatsschulden nicht in den Griff bekommt. Im Vorjahr hat die Schuldenquote der Niederländer laut Eurostat 65 Prozent betragen. Ohne Kurswechsel könnte diese Quote im nächsten Jahr aber auf 73 Prozent anwachsen, sagen Experten. Die Kurve zeigt also deutlich nach oben.

Dänemarks Defizit deutlich gestiegen

Es sind also nicht nur die Krisenländer im Süden Europas, die mit ihren Schulden zu kämpfen haben, das zeigt auch das Beispiel Dänemark. Dort ist der Schuldenstand zwar noch relativ niedrig, aber er ist seit dem Jahr 2008 deutlich auf 46 Prozent gestiegen.

Neuverschuldung geht insgesamt zurück

Insgesamt zeigen die Zahlen von Eurostat einen Trend: Die Neuverschuldung, also das Defizit, geht in der Eurozone leicht zurück. Das reicht aber noch nicht, um vom Schuldenberg wieder herunterzukommen, denn der wächst weiter. Der öffentliche Schuldenstand liegt in der Eurozone Ende des vergangenen Jahres bei 87 Prozent, also um 2 Prozent mehr als noch ein Jahr davor.

Spanien in Rezession

Die Spitzenreiter sind Griechenland mit 165 Prozent, und Italien mit 120 Prozent. Das ebenfalls krisengeschüttelte Spanien liegt bei den Staats-Schulden vergleichsweise gut, mit nicht einmal 70 Prozent. Allerdings ist das Defizit nach wie vor hoch, die Arbeitslosigkeit auch, und die wirtschaftlichen Aussichten schlecht. Am Montag hat die spanische Nationalbank bekanntgegeben, dass Spanien in die Rezession gerutscht ist. Das heißt, zwei Quartale hintereinander ist die Wirtschaft geschrumpft.

Hoffnung für Irland, Griechenland und Portugal

Einen Hoffnungsschimmer gibt es wenigstens für jene Länder, die in der Schuldenkrise die Hilfe der anderen EU-Länder in Anspruch genommen haben: In allen drei Ländern, also in Irland, Griechenland und Portugal hat die Neuverschuldung abgenommen.