Misshandlungsvorwürfe gegen Gefängnis
Timoschenko in Hungerstreik getreten
Der Streit um die ehemalige ukrainische Premierministerin Julia Timoschenko spitzt sich zu. Timoschenko, die wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis sitzt, ist jetzt in Hungerstreik getreten. Der Fall ist ein wesentlicher Stolperstein bei der Annäherung der Ukraine an die EU.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 24.4.2012
Spitalsaufenthalt fraglich
Ihr Körper sei mit Blutergüssen übersät, das Gefängnispersonal habe sie geschlagen, sagt der Anwalt von Julia Timoschenko, deshalb sei sie in den Hungerstreik getreten. Timoschenko hätte eigentlich am Wochenende aus dem Gefängnis in ein Spital überstellt werden sollen, da sie schwer krank ist und dringend ärztliche Betreuung braucht - zu diesem Schluss ist ein Team deutscher Ärzte gekommen, das Timoschenko untersucht hat.
Druck aus Brüssel
Sie verlangt, in einem deutschen Krankenhaus und nicht in der Ukraine behandelt zu werden. Julia Timoschenko, eine der Anführerin der sogenannten orangen Revolution, gilt als wichtigste Gegenspielerin des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch. Ihre Verurteilung wegen Amtsmissbrauches gilt als politisch motiviert. Die EU hat bereits angekündigt, die Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens mit der Ukraine zu blockieren, solange Timoschenko im Gefängnis sitzt.