Sparstift regiert weiter

ÖBB auf Sanierungskurs

Die Österreichischen Bundesbahnen sind auf Sanierungskurs: Sie haben ihre Verluste im Vorjahr stark reduziert. Hauptgrund dafür ist, dass sich die Güterverkehrstochter Rail Cargo besser entwickelt hat als erwartet. Für heuer strebt ÖBB-Chef Christian Kern eine "schwarze Null" an. Dazu wollen die ÖBB weiterhin strikt sparen.

Mittagsjournal, 26.4.2012

Turnaround durch Güterbereich

In Summe haben die ÖBB im Vorjahr 28 Millionen Euro Verlust vor Steuern gemacht. Im Jahr zuvor waren es noch rund 330 Millionen Euro Verlust. ÖBB-Chef Christian Kern ist wichtig zu betonen, dass man nicht "entspannt das Manna des Steuerzahlers" verteile, sondern den ÖBB-Konzern umbaue. Die Ergebnisverbesserung liege vor allem am Güterverkehrsbereich, der den Turnaround geschafft habe, sagt ÖBB-Chef Christian Kern. Der Güterverkehr bleibe auch heuer im Fokus. Kern will neue Perspektiven und Vertriebswege finden. Damit sollen neue Verdienstmöglichkeiten gefunden werden, um die spürbare Wirtschaftskrise von Italien bis in die Türkei auszugleichen.

Trend zur Bahn

Kern will heuer insgesamt eine schwarze Null erreichen. Dazu sollen Mehreinnahmen beitragen, die dadurch zustande kommen, dass wegen der hohen Treibstoffpreise immer mehr Menschen auf die Bahn umsteigen, vor allem im Nahverkehr, aber auch im Fernverkehr.

Sparen und kein Ende

Auch der Sparkurs wirke, im Vorjahr seien im ganzen Konzern rund 1.600 Mitarbeiter abgebaut worden. So zufrieden er mit dem Ergebnis auch sei, müsse doch gesagt werden, dass die ÖBB noch längst nicht über den Berg seien, sagt Kern. Die Kostenprogramme müssten fortgesetzt werden, und es werde noch einmal schwieriger werden. Ziel sei es, die Kapitalkosten zu verdienen, also das Geld, das die ÖBB für Investitionen im Auftrag der Bundesregierung braucht. Das andere seien alle anderen Investitionen, die die ÖBB wollten. Wenig Freude hat Kern mit dem Sparpaket der Regierung, das sich mit einem "deutlichen zweistelligen Millionenbetrag" bemerkbar machen werde. Dieses Geld müsse die ÖBB an die Regierung abliefern, er würde es naturgemäß lieber investieren, sagt Kern.