Größte Gefahr lauert Zuhause

"100.000 Kinderunfälle sind vermeidbar"

Rund 165.000 Kinderunfälle ereignen sich jedes Jahr in Österreich. Diese sind in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, doch für das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) ist diese Entwicklung zu langsam. Kinder sollen lernen, mit den Gefahren umzugehen, so das KfV.

Mittagsjournal, 3.5.2012

Die eigenen vier Wände als Gefahrenquelle

Alle drei Minuten verunglückt ein Kind. Alle eineinhalb Wochen stirbt ein Kind an den Folgen eines Unfalls. Drei von fünf Unfällen von Kindern ereignen sich zu Hause oder in der näheren Wohnumgebung, also im Park oder auf dem Sportplatz. Am häufigsten verletzen sich Kinder bei Stürzen.

„Großteil der Unfälle ist vermeidbar“

60 Prozent der Unfälle ließen sich verhindern, so Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV): "Wir glauben, dass 100.000 Kinderunfälle pro Jahr mit einfachen Mitteln vermeidbar sind." Gefahrenquellen wie Herd, Stufen oder Fenster lassen sich mit den richtigen Sperren leicht absichern.

Die Wohnung kindersicher zu machen, reicht aber nicht aus. Kinder sollten auch darin geschult werden, Risiken richtig einzuschätzen, so Kaltenegger. Um das zu lernen, gibt es fertige Modelle für Schulen und Kindergärten. Diese werden in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen in den Ländern verstärkt umgesetzt.

Richtige Sportausrüstung sorgt für Sicherheit

Je älter die Kinder sind, desto größter ist die Gefahr, sich beim Sport zu verletzen. Deshalb sollte Kindern vermittelt werden, dass die richtige Sportausrüstung das Verletzungsrisiko vermindert.

Die meisten Kinderunfälle ereignen sich laut Statistik am Mittwoch und Donnerstag in den Monaten April und Mai. Nur zwei Prozent der Kinderunfälle passieren im Straßenverkehr. Die Auswirkungen dieser Unfälle sind besonders tragisch: 40 Prozent der getöteten Kinder sind Opfer eines Verkehrsunfalls.