Langsame Besserung der Lage

Monti: Hilfe für Bebenregion

In der norditalienischen Erdbebenregion sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Langsam bessert sich auch das Wetter. Nach wie vor gibt es zahlreiche Nachbeben. Regierungschef Mario Monti hat die Region besucht und ein Sofortprogramm zur Hilfe für die Bewohner vorgestellt.

Mittagsjournal, 23.5.2012

Aus Italien berichtet Robert Uitz.

Staatliche Hilfe

Jene Menschen deren Häuser vom Erdbeben beschädigt wurden, sind vorerst von der ab Juni geltenden Immobiliensteuer befreit, das kann im Jahr einige Tausend Euro ausmachen. Außerdem will sich Regierungschef Mario Monti für eine enge Zusammenarbeit zwischen Banken und politischen Kräften einsetzen, um geschädigten Unternehmen zu helfen: "Wir sehen auch innovative Möglichkeiten, die Kräfte der Wirtschaft und der Banken zu nutzen, um gemeinsam mit dem Staat die Wirtschaft wieder zu starten." In der Region wurde der Notstand ausgerufen, damit ist es einfacher finanzielle Hilfe locker zu machen. Rund 50 Millionen Euro sollen bereitgestellt werden.

Käse unbrauchbar

Der Gesamtschaden ist im Moment noch schwer zu schätzen. In der Industrie sind es aber zumindest hundert Millionen Euro - in der Landwirtschaft deutlich mehr. Besonders hart wurde die Parmesan-Käseproduktion getroffen. Nachdem mehrere Hallen eingestürzt sind, in denen zehntausende Kilo Käse für den Reifeprozess gelagert wurden, muss davon ausgegangen werden, dass zehn Prozent der diesjährigen Produktion vernichtet sind.

Auch Pfiffe für Monti

Viele Schulen und Betriebe sind nach wie vor geschlossen. 48 Menschen befinden sich noch im Krankenhaus, rund 5000 sind noch Obdachlos, viele von Ihnen könnten laut Feuerwehr aber wieder ohne Probleme in ihre Häuser - allerdings trauen sie sich das wegen der Erdbeben im Moment nicht. Mario Monti ist im Erdbebengebiet übrigens nicht nur freundlich empfangen worden: Mit Pfiffen und Buhrufen haben manche gegen das Sparpaket demonstriert.